Du fragst dich, wie die Einreise von Mexiko in die USA über den Landweg abläuft?
Dann bist du hier richtig!
Wir haben während unserer Panamericana Reise vier Monate in Mexiko verbracht und sind dann über den Landweg von Mexiko in die USA eingereist – natürlich mitsamt unserem Wohnmobil.
Wie die Einreise von Mexiko in die USA abgelaufen ist, welche Fragen uns bei der Einreise in die USA gestellt wurden und was uns die Beamten abgenommen haben, das berichten wir in diesem Beitrag.
Am Ende des Beitrags haben wir für dich auch noch zusammengefasst, welche Dokumente du ggf. für die Einreise benötigst.
Hinweis: Dies ist unser Erfahrungsbericht. Du solltest dich immer noch bei offiziellen Stellen vor der Ein-/Ausreise über die jeweiligen Einreisebestimmungen selbst informieren. Schreib uns gerne, wenn sich etwas ändert, dann können wir die Informationen aktualisieren.
Von Mexiko in die USA reisen über den Landweg
Lange haben wir überlegt, in welcher mexikanischen Stadt wir den Grenzübertritt machen sollten.
Das Grenzgebiet zwischen Mexiko und den USA gilt grundsätzlich als eher unsicher. Wo kommen wir also möglichst sicher und schnell über die Grenze?
Wir schwankten zwischen Tijuana und Tecate in Baja California. Letztendlich entschieden wir uns für die wesentlich kleinere Grenzstadt Tecate.
Die Nacht vor dem Grenzübertritt verbringen wir im Valle de Guadalupe. Von dort sind es nur noch 70 km zur Grenze.
Vor dem Grenzgebäude in Tecate auf der mexikanischen Seite gibt es eigentlich keine richtigen Parkmöglichkeiten.
Als wir uns etwas suchend umschauen, springt ein Wachmann aus dem Häuschen und schiebt kurzerhand ein paar Poller zur Seite. Und schon haben wir einen exklusiven Parkplatz direkt vor dem Grenzgebäude.
In den letzten Monaten haben wir häufig die Hilfsbereitschaft der Mexikaner kennengelernt. Und auch an unserem letzten Tag in Mexiko dürfen wir wieder erleben, wie freundlich und vor allem unkompliziert die Mexikaner weiterhelfen.
Wir haben noch einen kurzen Plausch mit dem Wachmann und dann wird es bürokratisch. Wir wollen ausreisen und unseren Van aus Mexiko „ausführen“.
Die ganze Prozedur besteht aus zwei Schritten:
1. Temporäre Importbewilligung für das Wohnmobil bei der Banjercito kündigen
Als erstes gehen wir in zu einem kleinen weißen Häuschen mit dem Schriftzug „Banjercito“. Das ist die Militärbank, in der wir in Veracruz auch die temporäre Importbewilligung beantragt hatten.
Wir sagen, dass wir unseren TIP (= temporary import permit) für unser Fahrzeug kündigen möchten und reichen unsere Importdokumente durch das Fenster.
Ein sehr netter Beamter begleitet uns zu unserem Camper. Er möchte überprüfen, ob das Kennzeichen und die Fahrgestellnummer (auf Englisch: „VIN“) übereinstimmt.
An diesem Punkt ist es enorm hilfreich, wenn man weiß, wo die Fahrgestellnummer am Fahrzeug zu finden ist. Zumindest krabbelt man dann nicht, so wie wir, eine halbe Stunde mit dem Grenzbeamten um das Auto herum und sucht nach der Nummer.
Normalerweise findet man die Nummer beispielsweise unterhalb der Windschutzscheibe oder im Motorraum.
Wir können die Fahrgestellnummer aber einfach nicht finden. Der Sticker am Fahrersitz mit der Fahrgestellnummer reicht nicht aus, wir suchen die eingestanzte Nummer. Letztendlich gibt der Grenzbeamte trotzdem sein ok. Gemeinsam gehen wir wieder zum Banjercito Schalter und bekommen dort einen Stempel und unsere Papiere zurück. Unser Fahrzeug ist somit offiziell ausgereist. Fehlen nur noch wir.
Im Nachhinein erfahren wir, dass die Fahrgestell-Nummer unseres Mercedes Sprinter 312D im Radkasten rechts hinter dem Rad eingestanzt ist. Um die Nummer zu sehen, muss man die Räder nach links drehen und gut suchen, meist ist die Nummer ziemlich verdreckt.
Ok, jetzt ist auch klar, warum wir sie nicht gesehen haben: Zu diesem Zeitpunkt war der Radkasten von einer schönen Schicht Schlamm bedeckt.
2. EXIT-Stempel bei der Immigration bekommen & Departure Card abgeben
Danach geht es eine Tür weiter zu den „Immigration offices“.
Unser Klopfen an die Bürotür lässt den Grenzbeamten aufschrecken. Im Augenwinkel sehen wir noch, wie er schnell die Füße vom Bürotisch zieht. Wir haben den guten Mann wohl gerade aus einem Nickerchen gerissen.
Als wir ihm mitteilen, dass wir aus Mexiko ausreisen möchten, schaut er uns etwas verdutzt an und sagt: „Ok – und was genau wollt ihr nun von mir?“ Wir müssen schmunzeln. Das ist die erste Ausreise, bei der uns der Grenzbeamte fragt, was er tun kann.
Wir reichen ihm unsere Reisepässe und bitten ihn um den Ausreise-Stempel. Anschließend drücken wir ihm noch die Departure Cards in die Hand, auf denen die genehmigte Aufenthaltsdauer notiert ist. Nun sind auch wir offiziell aus Mexiko ausgereist.
3. Zurück zum Fahrzeug und weiter zum Grenzposten der USA
Weiter geht es zur Einreise in die USA.
In Tecate ist der Ausreise-Grenzposten allerdings nicht gleichzeitig der Einreise-Grenzposten.
Wir müssen ein bisschen durch Tecate fahren, um zum US-amerikanischen Einreise-Grenzposten zu kommen. Die genauen Orte findest du auch auf ioverlander gut markiert, siehe dazu auch den Kommentar von Tanja.
Einreise in die USA aus Mexiko über den Landweg
Nach ein paar Kurven sehen wir ihn: den riesigen rostbraunen Grenzzaun.
Wir reihen uns in die Autoschlange entlang des Zauns ein und sind etwas angespannt, was da nun auf uns zukommt.
Kontrolle der Reisepässe
Die Grenzbeamtin am Schalter 1 murmelt „Hello“ und nimmt mit strengem Blick unsere Pässe und Impfpässe entgegen.
Sie ist etwas irritiert, als sie unser Kennzeichen sieht. Ob wir aus Arizona sind? Nein, das ist ein deutsches Kennzeichen. Aha.
Da ziehen sich ihre Augenbrauen zum ersten Mal zusammen.
Die Laune der Grenzbeamtin wird immer düsterer. Irgendwie scheinen unsere Plates from Germany zu kompliziert zu sein.
Als sich ihre Augenbrauen zum zweiten Mal zusammen ziehen, schickt sie uns entnervt weiter. Allerdings nicht mit guten Reisewünschen über die Grenze. Sondern zu ihren Kollegen. Uns erwartet eine komplette Fahrzeugdurchsuchung inklusive kurzem Interview.
Die Fahrzeuginspektion in den USA
Vor uns liegt eine Abzweigung. Der rechte Weg führt in die Weiten der Vereinigten Staaten.
Wir müssen links abbiegen in den Inspektionsbereich. Gefühlt ist jeder Zentimeter dieses Bereichs kameraüberwacht. Wir werden schon von zwei Officers erwartet.
Nach einem kurzen freundlichen Gespräch müssen wir unseren Camper verlassen und alle, wirklich alle Türen am Fahrzeug öffnen. Und dann wird unser Van komplett durchsucht.
Als die beiden fertig sind mit ihrer Durchsuchung, teilen sie uns das Ergebnis mit. Sie haben nichts Gefährliches oder Illegales zu beanstanden, außer: 5 Tomaten. Die werden uns abgenommen und landen leider im Müll.
Formular I-94 und Interview
Während der Durchsuchung des Wohnmobils müssen wir hinter einem Sichtzaun warten und das Einreiseformular I-94 ausfüllen. Man kann dieses Formular auch schon online ausfüllen und dies wird auch offiziell mittlerweile von den Grenzbeamten empfohlen, siehe dazu den aktuellen Kommentar von Tanja. Es kostet 6 USD pro Person.
Seitdem 01. Oktober 2022 muss man auch für die Einreise über den Landweg das ESTA ausfüllen. Dazu mehr Infos auf der offiziellen Home Security Webseite.
Wir werden auch noch kurz einzeln befragt: Was wir in den USA machen? Wohin wir fahren? Wer das ist, den wir in den USA kennen? Und wann wir eigentlich wieder ausreisen werden?
Die Beamten sind zufrieden. Zum Schluss wird auch noch unser Impfstatus „confirmed“.
Sie stempeln unsere Reisepässe ab und drücken uns die Departure Cards in die Hand. Die Departure Cards gibt man dann bei Einreise im nächsten Land (in unserem Fall Kanada) wieder ab.
UPDATE: Als wir ein paar Monate später aus Kanada in die USA über den Landweg einreisen, bekommen wir keinen Stempel mehr in unsere Reisepässe. Wir werden nur daraufhin gewiesen, dass es „all digital now“ wäre und es die guten alten Stempel nicht mehr gibt.
Welche Dokumente werden für das eigene Fahrzeug für die Einreise in die USA benötigt?
Laut offizieller US-Website bekommt man theoretisch zwei Dokumente für das Fahrzeug an der Grenze abgestempelt: Das Dokument „EPA 3520-1“ (Dokument über Emissions-Bedingungen) und das Dokument „HS-7“ (Erklärung zur Fahrzeugsicherheit).
Wir haben bei anderen Reisenden gelesen, dass diese Dokumente wirklich wichtig werden, wenn man sein Wohnmobil von den USA nach Deutschland verschiffen möchte.
Für die Papiere unseres Campers haben sich die Grenzbeamten nicht interessiert.
Wir haben keinerlei Fahrzeugdokumente an der Grenze vorzeigen müssen und auch nichts erhalten. Niemand hat uns nach einer Versicherung gefragt. Auch den Kfz-Schein wollte keiner sehen. Das Auto wurde auch nicht in unseren Pässen vermerkt oder ähnliches.
Für uns gilt allerdings, dass wir das Auto in den USA nicht weiterverkaufen dürfen und es wieder ausführen müssen.
Darum haben wir uns vor der Einreise von Mexiko in die USA gekümmert
Fazit: Einreise von Mexiko in die USA über den Landweg
Letztendlich war die Ausreise aus Mexiko völlig problemlos.
Die Beamten waren sehr nett und hilfsbereit. Hier sollte man sich allerdings aktiv um einen Ausreisestempel kümmern und die Departure Card abgeben, um offiziell ausgereist zu sein.
Die anschließende Einreise in die USA hat sich aufgrund der Inspektion und dem Interview etwas gezogen. Wobei das alles freundlich abgelaufen ist, sieht man mal von der Dame an Schalter 1 ab.
Auch bei Einreise in die USA haben wir die Erfahrung gemacht, dass man sich proaktiv um die Dokumente und Stempel für den temporären Fahrzeugimport kümmern muss.
Nachdem alles geprüft, gestempelt und inspiziert wurde, dürfen wir endlich die rechte Abzweigung nehmen und fahren wir mit Berta über die Grenze in die USA.
Wild wild west, here we come!
FAQ: Einreise nach Mexiko aus den USA
Welche US Staaten grenzen an Mexiko?
Die US Staaten Kalifornien, Arizona, New Mexico, Texas grenzen an Mexiko
Wie lang ist die Grenze USA Mexiko?
Die Grenze zwischen den USA und Mexiko ist 3145 Kilometer lang.
Wo kann ich nachschauen, wie lang mein Visum für die USA noch gültig ist?
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