Haussitter werden: So geht’s
Haussitter werden ist ganz einfach! So kannst du vorgehen, um als Haussitter durchzustarten:
1. Melde dich auf einer Plattform an und erstelle dein Profil als Haussitter
Erstelle ein Profil auf einer Haussitting-Plattform. Dort findest du Inserate und kannst Kontakt zu Hausbesitzern aufnehmen.
Tipp: Die Anmeldung bei TrustedHousesitters* ist kostenlos. Du kannst also erst einmal schauen, wo es Haussittings gibt. Erst wenn du dich aktiv bewerben möchtest, brauchst du eine Jahresmitgliedschaft und kannst damit weltweit unbegrenzt viele Haussits machen.
Investiere auf jeden Fall Zeit und Mühe in dein Profil. Sei ehrlich und beschreibe dich und deine Erfahrungen und Wünsche ausführlich.
Was bedeutet ausführlich?
- Beschreibe deine Erfahrung mit Haustieren
- Hast du schon mal Haussitting oder ähnliches gemacht?
- Beschreibe dich als Person, was machst du beruflich, in deiner Freizeit?
- Erzähle, warum du Haussitting machen möchtest
Zum Schluss lädst du ein paar sympathische Bilder von dir hoch, im Idealfall mit Tieren.
2. Sammle Referenzen
Wenn du noch keine Bewertungen auf TrustedHousesitters hast, ist das nicht schlimm. Du kannst auch Freunde und Familienmitglieder bitten, dir eine Referenz zu schreiben. Eine praktische Funktion: Du kannst bei TrustedHousesitters einfach einen Link erstellen, über den dich die Leute direkt bewerten können.
Nun kann die Suche nach Haussits beginnen.
3. Bewirb dich als Haussitter
Du hast einen passenden Haussit gefunden? Dann heißt es: Schnell sein!
Bei TrustedHousesitters können sich nur 5 Haussitter auf einen Haussit bewerben. Danach wird der Status des Inserats auf “reviewing applications” gesetzt und es sind keine weiteren Bewerbungen möglich.
Besonders, wenn du in Städten wie Berlin nach einem Haussit suchst, solltest du extrem schnell sein. Manchmal ändert sich innerhalb einer halben Stunde schon der Status. Mit der Standard Sitter Mitgliedschaft bekommst du Push-Notifications, sobald in deinem Suchgebiet ein Haussit eingestellt wird.
Damit du auch schnell auf die Inserate reagieren kannst, haben wir dir hier mal ein beispielhaftes Anschreiben erstellt, das du anpassen und verwenden kannst:
Hallo (Name des Hausbesitzers),
ich habe gesehen, dass du einen Petsitter für (Name des Haustiers) im (Monat/Zeitraum) suchst. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, auf (Name des Haustiers) aufzupassen, während du im Urlaub bist.
Aber erstmal: Wer bin ich?
Ich bin (dein Name) und habe eine große Leidenschaft für (Tierart) und das Reisen. In den letzten Jahren habe ich viel Zeit damit verbracht, verschiedene Orte zu erkunden, und dabei auch Petsitting entdeckt.
Ich habe bereits Erfahrung im Umgang mit (Tieren). Da wir selbst eine sehr schüchterne Katze in der Familie haben, bin ich mir sicher, dass ich schnell einen Draht zu (Tiername) finden kann.
Ich bin selbstständig/freiberuflich tätig und arbeite meist von zuhause. So habe ich viel Zeit, mich um (Name des Haustiers) zu kümmern. Ich bin verantwortungsbewusst, zuverlässig und ordentlich – dein Zuhause und (Name des Haustiers) ist bei mir in guten Händen.
Hättest du Lust, dass wir mal telefonieren? Dann können wir uns besser kennenlernen und mehr Details besprechen.
Ich freue mich darauf, von dir zu hören und hoffentlich bald (Name des Haustiers) zu treffen.
Viele Grüße,
(Dein Name)
4. Vereinbare ein Kennenlerngespräch
Wenn sich der Hausbesitzer auf deine Bewerbung meldet, dann vereinbart ihr in der Regel ein Kennenlerngespräch.
Im Kennenlerngespräch unterhält man sich einfach und stellt gegenseitig Fragen, damit beide Seiten ein Gefühl bekommen, ob es passen würde.
Du könntest den Gastgeber im Kennenlerngespräch zum Beispiel fragen:
- Gibt es besondere Verhaltensweisen oder Bedürfnisse, auf die ich bei den Haustieren besonders achten sollte?
- Gibt es noch weitere Aufgaben, als diejenigen, die im Inserat stehen?
- Gibt es spezielle Fütterungszeiten, die eingehalten werden müssen?
- Wie reagieren die Haustiere auf Fremde?
- Welche Aktivitäten/Spielzeug mögen sie besonders?
- Gibt es öffentliche Verkehrsmittel zur Anreise?
- Wann würde der Gastgeber abreisen und wieder zurück kommen?
5. Überlege dir, ob du den Haussit machen möchtest
Nachdem du die Details zum Haussit erhalten hast, musst du nicht sofort zu- oder absagen. Du kannst auch nochmal eine Nacht darüber schlafen. Das Gleiche gilt natürlich auch für den Gastgeber.
Wenn es sowohl von deiner Seite als auch vom Gastgeber ein Match ist, dann bestätige den Haussit bei TrustedHousesitters. Falls du ihn nicht machen möchtest oder kannst, dann lehne ihn ab und schreibe eine Nachricht dazu.
6. Besprich die organisatorischen Details
Wir klären ca. eine Woche vor dem Haussit nochmal ein paar organisatorische Details und melden uns beim beim Hausbesitzer.
Wir fragen zum Beispiel:
- Wann genau sollen wir anreisen?
- Wie lautet die konkrete Adresse?
- Wie lautet der Name auf dem Klingelschild?
- Gibt es Parkmöglichkeiten vor Ort?
- Wie heißt die nächste Haltestelle?
7. Wohnung und Haustier kennenlernen
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, die Haustiere und die Hausbesitzer persönlich kennenzulernen.
In der Regel trifft man sich am Tag oder Abend vor der Abreise des Gastgebers, um alles detailliert zu besprechen. Der Hausbesitzer zeigt dir auch, wo du alles im Haushalt findest und wie die Geräte (Spülmaschine, Kaffeemaschine etc.) funktionieren.
Außerdem kannst du klären:
- Wo wird das Futter aufbewahrt?
- Gibt es eine bestimmte Route für die Spaziergänge, die der Hund besonders mag?
- Gibt es vielleicht Hunde in der Nachbarschaft, die besser gemieden werden sollten?
- Gibt es in der Wohnung eine Transportbox für das Tier? Ist das Tier an die Box gewöhnt?
- Aber auch: Gibt es Dinge, die nicht in die Spülmaschine sollten?
- Wie ist das WLAN Passwort und wo steht der Router?
- Wissen die Nachbarn Bescheid, dass du als Haussitter für einige Zeit da sein wirst?
- Ganz wichtig: Wie oft und wann sollst du Updates von den Haustieren schicken? (Täglich, alle zwei Tage? etc.)
Für diese Nacht müsstest du dir noch eine Übernachtung ggf. in einem Hotel oder bei Freunden organisieren, falls du nicht schon im Haus bzw. der Wohnung des Gastgebers übernachten kannst.
8. Während des Haussits
Nach Absprache mit dem Hausbesitzer solltest du regelmäßig Updates geben und zum Beispiel Bilder oder Videos vom Haustier schicken. Frage nach, falls Probleme auftauchen sollten.
Weiter unten haben wir noch aufgelistet, was du als Haussitter während des Haussits besser nicht machen solltest.
9. Was passiert am letzten Tag des Haussits?
Selbstverständlich solltest du das Haus sauber verlassen. Es ist fair, wenn du diejenigen Dinge nachkaufst, die du verbraucht hast (z. B. Öl, Geschirrreiniger, Kaffeepulver, etc.)
Je nach Absprache mit dem Hausbesitzer, solltest du die Bettwäsche abziehen und in die Waschmaschine stecken.
Schau nochmal in den Kühlschrank und in das Gefrierfach: Hast du alle Lebensmittel entsorgt oder aufgebraucht? Lass Lebensmittel nur in Rücksprache mit den Besitzern zurück.
Post und Pakete sammelst du an einem Ort. Wir schicken meistens noch ein Foto, wohin wir alles gelegt haben.
Bevor du aus dem Haus gehst, überprüfe nochmal, ob Herd, Beleuchtung, Heizung, Klimaanlage und Küchengeräte ausgeschaltet sind.
Zum Schluss schließt du ab und gibst alle Schlüssel zurück. Falls ihr keine persönliche Übergabe vereinbart habt, schicke eine Nachricht an den Besitzer.
Als Dankeschön, hinterlassen wir in der Wohnung gerne eine kleine Aufmerksamkeit. Eine Dankes-Karte, etwas Schokolade oder ein kleiner Blumenstrauß.
Ein paar Tage nach dem Haussit, fragen wir dann meist nach, ob alles in Ordnung war und bitten um eine Bewertung.
Hier sind ein paar Bewertungen, die wir erhalten haben:
Unsere persönlichen Tipps und Erfahrungen für angehende Haussitter:
Tipp 1: Den ersten Tag als Haussitter meistern
Der erste Tag beim Haussitting ist immer etwas ungewohnt, wie wir finden. Die Umgebung ist neu und auch die Haustiere sind anfangs vielleicht etwas zurückhaltend, da sie dich erst kennenlernen müssen.
Doch keine Sorge, mit ein wenig Geduld, ein paar Leckerlis ist das Eis meist schnell gebrochen.
Für uns als Haus- und Petsitter ist es wichtig, den Charakter der Tiere kennenzulernen und zu respektieren. Ist eine Katze eher schüchtern und liegt am liebsten unter der Couch, dann darf sie da auch bleiben. Wir versuchen nicht, sie auf Biegen und Brechen hervorzulocken.
Tipp 2: Als Haussitter mit unvorhergesehenen Situationen umgehen
In einem Haussit könnten natürlich auch unvorhersehbare Situationen auf dich zukommen. Das kann von kleinen Missgeschicken bis hin zu größeren Notfällen reichen – die aber hoffentlich nicht eintreten werden.
Wir hatten beispielsweise bei einem Haussit in Kanada einen Stromausfall. Die Ursache waren Bauarbeiten, durch die versehentlich die Stromleitung gekappt wurde. Wir haben dann erstmal bei den Nachbarn nachgefragt, ob der Strom auch bei ihnen weg ist, und haben der Gastgeberin Bescheid gegeben. Irgendwann war der Strom wieder da.
Bei einem anderen Haussit war das Warmwasser ausgefallen. Die Hausbesitzer haben uns dann per Face-Time erklärt, wie wir die Therme “neu starten” können.
Hier sind noch ein paar Tipps, wie du für solche Situationen vorsorgen kannst:
Notfallkontakte
- Hausbesitzer: Sorge dafür, dass du immer die Kontaktdaten des Hausbesitzers griffbereit hast. Im Idealfall bekommst du vom Gastgeber eine Liste mit mehreren Kontaktmöglichkeiten, falls eine nicht funktioniert.
- Nachbarn oder Freunde des Hausbesitzers: Manchmal geht es schneller und einfacher, jemanden in der Nähe zu kontaktieren, der direkt helfen kann.
- Tierarzt: Wenn Haustiere betreut werden, ist es wichtig, die Kontaktdaten des Tierarztes zu kennen. Damit hast du einen Ansprechpartner, falls das Tier krank wird oder sich verletzt.
Haftpflichtversicherung
Eine Haftpflichtversicherung ist für Haussitter sehr wichtig. Sie schützt dich vor Ansprüchen Dritter, falls du versehentlich Schäden an Eigentum oder Personen verursachst.
Wir haben uns für die Haftpflichtversicherung von helden.de* entschieden. Mit dieser Versicherung sind wir beide als Paar versichert – auch im Ausland.
Mit dem Code PSPV9 sparst du jährlich einen Monatsbeitrag für die Haftpflichtversicherung von Helden.de*.
Tipp 3: Das solltest du als Haussitter vermeiden
Als Haussitter muss dir bewusst sein, dass du dich in einem privaten Raum befindest, der dir von deinem Gastgeber anvertraut wird. Entsprechend achtsam solltest damit umgehen.
Ein No-Go ist es, andere Leute in die Wohnung des Gastgebers einzuladen, ohne die Zustimmung des Gastgebers.
Ein weiters No-Go ist das Teilen von Fotos der Wohnung oder der Haustiere auf Social Media, ohne vorherige Zustimmung der Hausbesitzer. Selbst wenn die Versuchung groß ist, deine Erlebnisse mit anderen zu teilen, denke daran, dass es sich um das Zuhause von jemand anderem handelt. Wir fragen immer nach und posten wirklich nur Fotos – ob von der Wohnung, dem Haus oder den Tieren – wenn wir dafür ausdrücklich die Erlaubnis erhalten haben.
Und das dritte No-Go wäre, wenn du die vereinbarten Aufgaben nicht erledigen würdest. Der Gastgeber verlässt sich auf dich, dass du dich um die Tiere und die Wohnung kümmerst.
Tipp 4: Haussitter im Ausland, darauf solltest du achten
Unser vierter Tipp dreht sich um Haussits im Ausland.
Ein sehr wichtiger Punkt beim Haussitting ist die Kommunikation mit dem Gastgeber. Möchtest du einen Petsit in den USA, Kanada oder Australien machen, dann solltest du ausreichend Englisch sprechen, um alle Informationen über die Haustiere und den Haushalt gut zu verstehen und deine Erwartungen klar zu kommunizieren, damit du dich wohlfühlst.
Darüber hinaus ist es wichtig, dass du dich mit den Einreise- und Visabestimmungen des Ziellandes auseinandersetzt. Lies dir außerdem diese Informationen von TrustedHouseitters durch. Darin wird erklärt, warum Haussitting keine Arbeitsaufnahme ist.
In manchen Ländern wird bei der Einreise nach einem Rückflugticket gefragt. Hast du (noch) kein Rückreiseticket gebucht oder möchtest keins buchen, dann schau dir OnwardTicket* an. Dort kannst du dir für einen kleinen Betrag ein Rückflugticket “mieten”, um es bei Bedarf vorzeigen zu können.