Du möchtest radikal ausmisten und dich Schritt für Schritt von Ballast befreien?
Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie überwältigend es sein kann, wenn man vor einem Berg von Dingen steht, die man nicht mehr braucht. Egal ob du eine Weltreise planst, ein Umzug ansteht oder einfach minimalistischer leben willst – es lohnt sich, von Zeit zu Zeit seine eigenen vier Wände auszumisten und zu entrümpeln.
In diesem Blogartikel zeigen wir dir, wie du deine Wohnung radikal ausmisten kannst. Wir haben selbst unsere 60 qm Wohnung in Köln komplett ausgemistet, bevor wir unsere Langzeitreise angetreten haben.
Dabei haben wir viele unbenutzte Gegenstände und sogar unglaublich viele Kugelschreiber gefunden!
Wir teilen mit dir, wie wir vorgegangen sind und welche Organisationen und Webseiten es gibt, wo du deine Dinge spenden oder verkaufen kannst.
Hinweis: Die mit einem * markierten Links sind Affiliate-Links. Wenn du über diesen Link etwas kaufst, erhalten wir eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.
Radikal ausmisten: So sind wir vorgegangen
Bevor wir losgelegt haben, haben wir uns 3 große Kisten bereitgelegt, denn nichts ist nerviger als all diese kleinen Dinge, die einfach keinen Ort haben. Damit die aussortierten Teile auch einen Ort haben, haben wir uns drei große Kisten gesucht und diese mit „Verkaufen“, „Spenden“ und „Wegwerfen“ beschriftet.
1. Zeit für das Ausmisten einplanen
Wir haben uns gezielt am Wochenende Zeit genommen, um jeden Raum/Kategorie gründlich durchzugehen und zu entscheiden, was behalten, weggeworfen oder gespendet werden soll.
Unserer Erfahrung nach ist eine Entrümpelung kein Projekt, das man in einer Stunde oder an einem stressigen Abend erledigen kann.
Es ist ein längerer Prozess, der Entscheidungskraft benötigt – und die ist nach einem langen Arbeitstag meist aufgebraucht.
Wir haben daher morgens oder an freien Vormittagen ausgemistet, da wir dann frischer waren und besser Entscheidungen treffen konnten. Wir haben uns außerdem feste Zeitblöcke eingeplant – maximal drei Stunden am Stück. Danach waren wir einfach erschöpft und konnten keine guten Entscheidungen mehr treffen.
2. Sortiere Schritt für Schritt deine Sachen nach Kategorien aus
Für uns war es am sinnvollsten, systematisch nach Kategorien vorzugehen, statt Raum für Raum.
Zum Beispiel haben wir alle Jacken zusammengesucht, die im Schrank, an der Garderobe und in anderen Ecken verteilt waren, und dann entschieden, welche wir behalten wollen.
Das war für uns einfacher, als uns nur auf einen Raum zu konzentrieren, weil wir so die Dinge besser vergleichen konnten.
Wir fanden es auch einfacher, mit Kleidungsstücken zu beginnen, da die Entscheidung hier relativ leicht fiel, während Erinnerungsstücke (Fotos, Briefe, Souvenirs) deutlich schwieriger waren.
Wenn man mit einfachen Kategorien anfängt, trainiert man zudem seinen „Entscheidungsmuskel“ und ist später geübter, wenn es an die emotionaleren Dinge wie Erinnerungsstücke geht.
Indem wir das Aufräumen in kleine Häppchen aufgeteilt haben, konnten wir den Prozess besser bewältigen und uns gezielt mit einer Kategorie nach der anderen auseinandersetzen.
3. Stelle dir Fragen, wann du etwas das letzte Mal genutzt hast
Manchmal kann es schwierig sein, zu entscheiden, ob du ein bestimmtes Stück behalten oder wegwerfen soll.
Wenn du unsicher bist, stelle dir Fragen wie: Habe ich das in den letzten sechs Monaten benutzt? Macht es mich glücklich? Brauche ich das wirklich?
Falls du auch nach diesen Fragen keine Entscheidung fällen kannst, dann leg den Gegenstand erstmal beiseite und mache bei einem anderen weiter. Denn: Ausmisten ist ein Prozess!
4. Nutze die KonMari-Methode zum Entrümpeln
Die KonMari-Methode ist eine der bekanntesten Methoden, wenn es darum geht, seine Wohnung auszumisten.
Wir haben die Methode durch das Buch von Marie Kondo kennengelernt*, das Anna direkt verschlungen hat.
Die KonMarie Methode basiert auf dem Grundsatz, nur Dinge zu behalten, die einem Freude bereiten.
Für uns hat es sich als unglaublich hilfreich erwiesen, uns bei jedem Gegenstand zu fragen: „Macht mich das glücklich?“ Dinge, die dieses Gefühl nicht mehr erzeugen, dürfen gehen – das hat uns sehr geholfen, klare Entscheidungen zu treffen.
Besonders die Tipps zur Organisation des Kleiderschranks fanden wir super hilfreich und haben sie sofort umgesetzt.
Unsere Empfehlung: Das Bestseller Buch von Marie Kondo „Magic Cleaning“ *→
Eine weitere Methode, die wir gerne verwendet haben, ist die 20-20 Regel. Sie besagt, dass man alles loswerden sollte, was man für weniger als 20 Euro innerhalb von 20 Minuten ersetzen könnte.
Das klingt im ersten Moment vielleicht ein wenig drastisch, aber es hilft, den Wert von Dingen realistischer einzuschätzen und sich von unnötigem Ballast zu befreien. Vor allem bei alten Kabeln oder Kleinkram, den man „vielleicht irgendwann mal braucht“, hat uns diese Regel wirklich vorangebracht.
Auch die „Eins rein, eins raus“-Regel ist eine wunderbare Möglichkeit, langfristig Ordnung zu halten. Jedes Mal, wenn wir uns etwas Neues anschaffen, überlegen wir, welches alte Teil dafür weichen kann. Das hat nicht nur dazu geführt, dass unsere Schränke nicht wieder überquellen, sondern auch dazu, bewusster zu konsumieren. Statt wahllos Dinge zu kaufen, überlegen wir viel genauer, ob wir wirklich Platz dafür schaffen wollen.
5. Bleibe am Ball
Eine Entrümpelung ist kein einmaliges Ereignis, sondern ein fortlaufender Prozess. Wir haben fast 1,5 Jahre gebraucht, um unsere Dreizimmer Wohnung (mit Balkon und Keller) komplett auszumisten.
Wenn du dauerhaft aufgeräumt bleiben möchtest, solltest du regelmäßig ausmisten und deine Sachen organisieren.
Das bedeutet nicht, dass du jedes Mal alle Räume durchgehen musst, aber es ist wichtig, immer wieder überflüssige Dinge loszuwerden und Ordnung zu halten.
Wenn du dir angewöhnst, regelmäßig auszumisten, wirst du auch schneller merken, wenn sich wieder unnötiger Ballast ansammelt und kannst rechtzeitig gegensteuern.
Indem du deine Sachen regelmäßig organisierst, vermeidest du auch ein erneutes Chaos und kannst schnell und einfach finden, was du brauchst.
So wirst du deine aussortieren Dinge los: Tipps zum Loswerden
Ausmisten muss nicht bedeuten, dass man Dinge einfach wegwirft. Ganz im Gegenteil – viele Dinge können noch von anderen Leuten genutzt werden. Wir haben daher einen Großteil unserer Sachen gespendet, verschenkt oder verkauft.
Wohin aber mit all den aussortierten Sachen? Zum einen kannst du über Kleinanzeigen verkaufen. Es gibt aber noch viele weitere Plattformen, wie du Dinge loswerden kannst.
Bücher verkaufen über momox.de
- Kostenloser Versand
- Einfach Barcode auf dem Buch scannen
- Sehr viele Bücher auf einmal loswerden
Wir haben sehr viele Bücher über momox verkauft. Nicht immer gab es wirklich viel Geld – manchmal waren es nur 15 Cent pro Buch, manchmal aber auch wesentlich mehr.
Trotzdem fanden wir es eine gute Möglichkeit, um viele Bücher auf einmal loszuwerden. Über die Momox App* kannst du ganz einfach den Barcode eines Buches scannen und erfährst dann, wie viel du für das Buch bekommen würdest.
Die Auszahlung erhältst du, wenn du mindestens 10 Euro zusammenbekommst. Das war für uns super praktisch, um schnell und unkompliziert viele Bücher loszuwerden.
Büchercode scannen, alles in ein Paket packen und zu momox senden
Bei Momox kostenlos anmelden* →
Eine Alternative zu Momox ist Rebuy, die ebenfalls Bücher sowie auch Elektronik annehmen.
Kleidung und Dinge in deiner Nähe spenden
Auf Wohin damit kannst du zunächst auswählen, welche Kleidung und Dinge du loswerden und spenden möchtest. Anschließend bekommst du eine Liste mit sozialen Einrichtungen bei dir in der Nähe.
Somit kannst du mit deinen alten Gegenständen anderen aus deiner Umgebung noch eine kleine Freude machen!
Hier gehts zu den lokalen Spendeannahmestellen auf Wohindamit.org
Kleidung verkaufen
Wir haben sehr gute Erfahrungen mit dem Verkauf über Vinted gemacht. Die Plattform ist einfach zu nutzen, und man erreicht viele potenzielle Käufer. Auch auf Kleinanzeigen lassen sich Kleidung und andere Haushaltsgegenstände gut verkaufen, besonders wenn man sie lokal anbieten möchte. Wenn du gerne auf dem Flohmarkt verkaufst, ist das natürlich auch eine super Option – so kannst du direkt mit den Käufern in Kontakt kommen.
Eine weitere Möglichkeit ist Sellpy, eine Plattform, die sich um den gesamten Verkaufsprozess kümmert – vom Fotografieren bis zum Versand. Allerdings haben wir damit bisher noch keine eigenen Erfahrungen gemacht. Dennoch könnte es eine gute Option sein, wenn du wenig Zeit hast, dich selbst um den Verkauf zu kümmern.
Kugelschreiber, Stifte, Blöcke und Hefte spenden
Hast du auch Unmengen an Kugelschreibern, Stiften, Blöcken, Post-its sowie Scheren bei dir zu Hause rumfliegen? All diese Sachen haben wir an die Organisation stifte-stiften.de gespendet. Somit haben wir unseren Schreibtisch radikal ausgemistet und auch noch etwas Gutes dabei getan. Die Organisation verschickte die Kugelschreiber und Stifte als Unterrichtsmaterial nach Afrika.
Seit 2023 nimmt stifte-stiften leider keine Spenden mehr an. Stattdessen kannst du dich an den Bildungsverein Frankenberg wenden.
Klamotten & Haushaltstextilien sinnvoll spenden
Kleidercontainer sind immer wieder in der Kritik (Lies dazu diesen → Artikel von Utopia.de), da die Kleiderspenden oft in Dritte Weltländer verkauft werden. Dort machen die Kleiderspenden die Textilindustrie kaputt. Denn die Spenden überfluten den lokalen Markt.
Deswegen solltest du unbedingt darauf achten, dass der Kleidercontainer eine Anschrift und Telefonnummer des Aufstellers aufweist und du ggf. Infos einholen kannst, was mit den Klamotten geschieht.
Wir hatten in der Nähe unserer Kölner Wohnung einen Kleidercontainer der Kölner Abfallwirtschaft. Die Kölner AWB beschreibt auf ihrer Internetseite, was mit den Kleiderspenden geschieht. Wenn die Kleidung gar nicht mehr zu gebrauchen ist, dann wird daraus Füll- und Dämmmaterial für Autos gemacht. Gute Idee!
Wir haben also auch einige Klamotten an die AWB Kleidercontainer und auch einen großen Teil an das Rote Kreuz gespendet.
Handtücher und Bettlaken ausmisten
Wir haben nun schon einiges an Kleidung und Dingen gespendet. Aber wohin kannst du alte Gardinen, Bettlaken und Handtüchern spenden?
Option 1: Sinnvoll spenden an packmee.de
Diese Dinge kannst du zum Beispiel an www.packmee.de senden. Der Versand ist für dich kostenlos und du bekommst nach Eingang des Paketes einen 10% Gutschein für z. B. Esprit. Den Gutschein haben wir nicht gebraucht, aber die Abgabe war wirklich kinderleicht.
Hier geht es zu packmee.de
Option 2: Handtücher an ein Tierheim spenden
Frag doch einfach bei deinem lokalen Tierheim nach.
Diese nehmen oft Handtücher und alte Textilien an (natürlich gewaschen, das versteht sich!).
Ansonsten schau mal bei Fellengel in Not vorbei. Die Organisation hat auch öfters mal Spendenaufrufe und die Sachspenden werden dann nach Griechenland gesendet.
Schuhe spenden über Shuuz.de
Die Organisation shuuz.de nimmt Schuhspenden an. Du musst allerdings mindestens 7 Kilo zusammenbekommen. Die Schuhspenden werden sortiert und an Händlerfamilien in unterschiedliche Länder versendet.
Auch bei shuuz.de kannst du dich mit deinen Freunden, deiner Familien und Kollegen zusammentun. Denn du musst mindestens 7 Kilo Schuhe spenden.
Du kannst entscheiden, ob du Geld für deine Schuhspende erhalten möchtest oder ob du das Geld an eine gemeinnützige Organisation spenden möchtest.
Bücher tauschen
In Köln Ehrenfeld gibt es in der Stammstraße einen Bücherschrank, worin Bücher getauscht werden konnten.
Vielleicht hast du ja auch so einen Bücherschrank bei dir in der Nähe. Somit kannst du deinen eigenen Bücherschrank auch wirklich radikal ausmisten.
Das ist auch eine tolle Möglichkeit, um gelesene Bücher weiterzugeben und an tolle Bücher zu kommen. Ich (Anna) habe diesen Schrank geliebt! In den letzten Monaten war der Schrank allerdings so voll, dass kein Buch mehr hineingepasst hat. Deswegen habe ich meine übrig gebliebenen Bücher dann an momox gesendet.
Fazit: Die Wohnung entrümpeln – so war es bei uns
Für uns war es tatsächlich wie ein großer Befreiungsschlag, als wir endlich die ganzen ungenutzten Gegenstände loswurden. Plötzlich hatten wir nicht nur mehr Platz, sondern auch das Gefühl, dass unsere Köpfe freier waren.
Als wir unsere Wohnung in Köln ausgemistet haben, wurde uns klar, wie viele Dinge wir nur behalten hatten, weil sie eben da waren. Dinge, die nicht mehr wirklich funktionierten, die wir mal geschenkt bekommen haben oder die wir für den Zweck „das könnte man doch noch gebrauchen“ aufgehoben haben.
Als wir uns dann von diesen Dingen getrennt haben, war das wie ein Neustart. Weniger Zeug bedeutet weniger Dinge, um die man sich kümmern muss, weniger Chaos und weniger Stress = mehr Zeit. Wir haben es wirklich genossen, am Ende nur noch die Dinge um uns zu haben, die uns Freude bereiten.
Natürlich war der Prozess des radikalen Ausmistens nicht immer einfach.
Wir standen oft vor der Frage: „Brauchen wir das wirklich noch?“ und manchmal war es auch ein emotionaler Akt, Dinge loszulassen, die uns lange begleitet haben.
Eine der größten Herausforderungen war, Erinnerungsstücke loszulassen, wie zum Beispiel alte Konzerttickets oder kleine Souvenirs, die wir auf Reisen gesammelt hatten. Aber am Ende haben wir festgestellt, dass Erinnerungen im Kopf und Herzen viel mehr wert sind als ein verstaubtes Andenken auf dem Regal.
Uns hat geholfen, Fotos von diesen Dingen zu machen, bevor wir sie weggaben – so konnten wir die Erinnerung bewahren, ohne es physisch zu behalten.
Der Prozess mag anfangs mühsam sein, aber das Ergebnis lohnt sich: ein Zuhause, das Dir wirklich gut tut. Wir wünschen dir ganz viel Erfolg beim Ausmisten, Entrümpeln und Wohlfühlen!
Haben dir diese Tipps geholfen, um deine Sachen loszuwerden? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen!
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