Als wir vor 9 Monaten den Highway 101 in Richtung Norden fuhren, war alles in Nebel gehüllt. Wir haben quasi nichts gesehen, außer die Straße direkt vor uns.
Dabei soll der Highway 101 bzw. der Abschnitt „Big Sur“ ja eine der Traumstrecken an der US-Westküste sein.
Im Dezember fahren wir, im Anschluss an unsere Zeit in San Francisco, die Küste Kaliforniens gen Süden und nehmen einen zweiten Anlauf für Big Sur.
Und tatsächlich erwischen wir einen Sonnentag mit guter Sicht.
Allein die Fahrt auf dieser Strecke ist ein Erlebnis. Zwischendurch halten wir an ein paar weiteren Highlights auf dem Highway 101:
- Bei Carmel by the Sea bummeln wir an süßen kleinen Häusern entlang
- Beim Point Lobos halten wir Ausschau nach Seelöwen
- An der Big Sur Bakery (eine Muss-Station für Anna) trinken wir einen leckeren Cappuccino und essen einen fabelhaften Scone. Falls du ein gutes Scone-Rezept hast, schreib uns gerne!
Langsam geht die Sonne unter und wir sind auf der Suche nach einem Spot für die Nacht. Leider ist die Freisteh-Situation in Kalifornien eher verzwickt. Entlang des Highway 101 ist es sogar noch schwieriger.
Per Zufall entdecken wir einen Platz, an dem man freistehen darf. Seit langer Zeit schlafen wir mal wieder mit dem Rauschen des Pazifiks ein. Unglaublich, dass wir den Pazifik nun schon in drei Ländern erleben durften.
Am nächsten Tag können wir eine große Gruppe Seelöwen am Seelion Point beobachten, die sich entspannt am Strand räkeln.
Und so hangeln wir uns einige Tage an der kalifornischen Küste entlang, bis wir schließlich in San Diego ankommen. Denn dort werden wir am Nikolaustag erwartet.
Besuch bei Dr. Bronner in San Diego
Am 6. Dezember erwartet uns ein ganz besonderes Event: Wir sind zu Dr. Bronner in die Seifenfabrik in Vista bei San Diego eingeladen.
Wir sind sehr gespannt, einen Blick in die Produktion und hinter die Kulissen dieses Unternehmens werfen zu dürfen.
Wir nutzen die Dr. Bronner Seifen schon länger, denn die Produkte enthalten ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe und sind universell einsetzbar: Die flüssige Seife kann man zum Abwaschen, Duschen, Wäsche waschen und theoretisch sogar zum Zähne putzen verwenden.
Die Dr. Bronner Seifen gehören sogar zu den wenigen Seifen, die in den US-Nationalparks verwendet werden dürfen.
Eine Flasche für viele Anwendungsmöglichkeiten ist bei dem begrenzten Platzangebot im Camper extrem praktisch.
Brit und Nico (>> Das große Abenteuer ) finden den Blick hinter die Kulissen auch spannend und kommen kurzerhand mit zu Dr. Bronner.
Als wir mit unseren beiden Sprintern am Fabrikgelände vorfahren, sind wir erstmal baff: Das Dr. Bronner Team hat einen umgebauten Feuerwehrtruck vor dem Hauptgebäude geparkt und bereitet uns einen sehr herzlichen Empfang samt Musik und Dance-Crew.
Mit dem Feuerwehrtruck fahren wir schließlich auch auf das Produktionsgelände und halten vor riesigen Tanks, die mit ätherischen Ölen gefüllt sind.
Mike Bronner, der Präsident von Dr. Bronner, nimmt sich ausgiebig Zeit und erzählt uns von der Familiengeschichte des Unternehmens und ihren heutigen Produktionsabläufen.
Wir besichtigen die Seifenproduktion, werfen einen Blick in die großen Seifenkessel, in denen gerade Seife gekocht wird, und dürfen den Mitarbeiter:innen bei allen Arbeitsschritten über die Schulter schauen.
Ein sehr spannender und interessanter Einblick, bei dem wir einiges über die Philosophie des Unternehmens und die Herstellung ökologischer Seife erfahren haben.
Vielen Dank für diesen netten Tag und den interessanten Blick hinter die Kulissen an Mike, Karen und das ganze Dr. Bronner Team!
German breakfast am Geburtstag
Anschließend steuern wir gemeinsam mit Brit und Nico den Joshua Tree Park an.
Der Joshua Tree Park war unser erster Nationalpark in den USA und als wir damals durchgefahren sind, hatte Anna Gänsehaut.
Nun wollen wir dort wieder ein paar Tage verbringen, denn es gibt etwas zu feiern: Anna hat Geburtstag!
Und wie könnte man seinen Geburtstag besser feiern, als mit Freunden in dieser tollen Natur?!
Wir starten Annas Geburtstag mit einem gemütlichen Frühstück mit Brötchen und Kuchen, lassen die („Kron“)korken knallen und sitzen abends am Lagerfeuer zwischen Felsen und Joshua Trees.
Unsere Highlights des Joshua Tree Parks verraten wir in diesem Artikel >> Joshua Tree Nationalpark
Nach ein paar Tagen verabschieden wir uns von Nico und Brit, die Weihnachten in Oakland verbringen werden. Das nächste Treffen ist schon in Planung: „Wir sehen uns in Mexiko!“
Zwei Wochen Reisepause in San Diego
Wie der Zufall so will, dürfen wir eine Reisepause in einem süßen Häuschen in San Diego einlegen.
Solche Reisepausen tun uns zwischendurch richtig gut. Wir genießen die Annehmlichkeiten, die eine Wohnung im Vergleich zu unserem Camper bietet.
Die Waschmaschine ist in den ersten Tagen im Dauereinsatz. Und diese Spülmaschine – echter Luxus!
Immer, wenn wir mal kurz „häuslich“ werden, überlegen wir, was wir denn irgendwann in einem Haus / Wohnung gerne haben möchten. Unsere Gastgeber hatten eine Kitchenaid in der Küche, mit der uns ein super Brotteig gelungen ist. Auch das Eiweiß für die Mousse au Chocolat an Heiligabend war in Sekunden geschlagen. Auf Annas Liste für unseren zukünftigen Wohnsitz steht nun: Eine Kitchenaid.
In diesen zwei Wochen hauen wir auch ordentlich in die Tasten und präsentieren dir ganz stolz unseren Reiseplaner für die Panamericana, der zukünftigen Reisenden eine Hilfe bei der Reisevorbereitung sein soll.
Plane deine Reise mit dem >> Panamericana Vorbereitungstool
Als wir beschlossen haben, die Panamericana zu fahren, kamen bei uns sofort Fragen auf: Was gibt es organisieren? Wo fängt man am besten an? Was sollten wir nicht vergessen? Was haben wir schon erledigt und was gibt es noch zu tun?
Es war einiges zu organisieren! Und um dabei den Überblick zu behalten, haben wir diesen Planer entwickelt und damit unsere gesamte Reise vorbereitet.
Der Reiseplaner ist so entworfen, dass du ihn vollständig an deine persönliche Reisevorbereitung anpassen kannst. Zusätzlich haben wir unsere Praxiserfahrungen und Tipps eingearbeitet, die dir als Anhaltspunkte für deine Vorbereitung dienen können.
Der Planer enthält u. a. eine Aufgabenübersicht, eine Packliste, einen Budgettracker und weitere hilfreiche Ressourcen für die Reisevorbereitung.
Hier geht’s zum >> Reiseplaner für die Panamericana
Einreise nach Mexiko
Am 1. Weihnachtsfeiertag machen wir uns auf den Weg nach Tecate zum mexikanischen Grenzposten.
Wir haben inzwischen unser USA-Visum mit 88 von 90 möglichen Tagen fast komplett ausgereizt.
Als wir in Tecate ankommen, ist alles noch genau so, wie wir es vor einigen Monaten erlebt hatten.
Damals sind wir von Mexiko in die USA gereist. Dieses Mal umgekehrt.
Alle sind wieder ausgesprochen nett und sehr hilfsbereit und innerhalb kurzer Zeit haben wir wieder mexikanischen Boden unter den Füßen.
Eigentlich trennen diese beiden Länder nur wenige Meter. Und doch sind die Unterschiede groß. Es fühlt sich an, als wären wir mit diesen wenigen Metern über die Grenze in eine andere Zeit oder eine andere Welt gefahren.
Wir haben die USA mit ihren netten Menschen und den tollen Nationalparks sehr genossen. Häufig hatten wir auch das Gefühl: Wow, wir sind in der Zukunft! Und unser 3-monatiges Visum haben wir aus gutem Grund voll ausgereizt.
Jetzt fängt wieder ein neuer – oder vielmehr bekannter – Reiseabschnitt an und wir freuen uns auf unsere zweite Tour durch Mexiko mit: Dschungel, Lebensfreude, Füßen im Sand, Tortillas, Sonne, Kakteen, Tauchen, Papageien, Gelassenheit uvm.
Unsere erste Nacht in Mexiko verbringen wir wieder auf dem Weingut im Valle de la Guadalupe. Bei dieser Gelegenheit nehmen wir gleich noch einen Rotwein und Champagner für Silvester mit.
Unsere „Rutschpartie“ an Silvester
Silvester wollen wir bei Arroyo Amargo mit Blick auf den Pazifik verbringen.
An diesem Platz waren wir bereits im März. Zu diesem Zeitpunkt war er noch kostenlos. Mittlerweile wurde an der Einfahrt ein Tor gebaut und der Platz kostet eine kleine Gebühr.
Wir suchen uns einen Spot mit Blick auf das Meer und verbringen einen ehrlich gesagt ziemlich unspektakulären, aber gemütlichen Silvesterabend.
Ein kurzer Blick auf die Wetter-App zeigt, dass es am Morgen regnen könnte. Alles kein Problem! Bevor es matschig wird, fahren wir weiter.
Das dachten wir zumindest …
Morgens um halb 7 werden wir wach und wie angekündigt prasselt der Regen auf unser Dach.
Als wir einen genaueren Blick aus dem Fenster werfen, sehen wir sofort: Auweia! Der Lehmboden hat sich schon nach wenigen Minuten in ein riesiges Matschfeld verwandelt.
Und mit jeder Minute wird es matschiger – nichts wie raus hier!
Wir packen alles ruck zuck zusammen und schmeißen den Motor an.
Anne gibt Gas und die Reifen drehen sofort durch. Mit Vollgas kommen wir immerhin langsam vom Fleck und schliddern quer von links nach rechts.
Anne lenkt grandios gegen und meint: Wenn wir es bis da vorne auf das flachere Stück schaffen, dann können wir raus kommen.
Weiter Vollgas. Die Reifen drehen durch. Wir rutschen wie auf Schmierseife, aber erreichen irgendwann den flachere Abschnitt und schließlich das Tor.
Als wir das Tor zur Seite schieben wollen, um raus zu fahren, merken wir: Es ist verschlossen.
Die Dame, die uns gestern begrüßt hat, ist wohl noch nicht zurück von der Silvesterparty.
Macht nichts, wir machen uns erstmal einen Kaffee und sind heilfroh, aus dem Tonmatsch rausgekommen zu sein.
Das nennt man dann wohl: Rutsch ins neue Jahr – erfolgreich gemeistert!
Nach einiger Zeit fährt die Dame mit dem Auto vor, öffnet das Tor und grinst uns leicht verkatert zu.
Wir rufen ihr „feliz nuevo año“ zu und brausen los in ein schönes neues Jahr 2023!
Unsere Vorsätze & Gedanken für 2023
Als wir letztes Jahr in Kanada ankamen, haben wir uns die Erlaubnis gegeben, dass unsere Reise weitergeht.
Wir fuhren wieder Richtung Süden und haben weitere 3 Monate voller schöner Erlebnisse im Südwesten der USA verbracht.
Nun sind wir mit dem Camper wieder in Mexiko und dieses zweite Tour durch Mexiko ist für uns der nächste große Meilenstein unserer Reise.
Für 2023 haben wir die Idee, bis nach Panama zu fahren. Wir sprechen ganz bewusst von einer Idee und keinem Plan. Wir schauen einfach mal, wo uns die Reiselust hintreibt.
Danke, dass du uns als Leser:in im letzten Jahr begleitet hast!
Wir freuen uns sehr darauf, dich auch 2023 auf unsere Reisen und Erlebnissen mitzunehmen!
Jetzt sind wir neugierig, was steht denn auf deiner Bucket-Liste für 2023?
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