Du planst eine 4 Wochen Rundreise durch Schweden mit dem Wohnmobil?
Dann bist du eventuell auch etwas überfordert von den vielen Möglichkeiten und Routenvorschlägen.
Es gibt 1001 tolle Erlebnisse und Gegenden, die man in Schweden entdecken kann.
Wo soll man anfangen und wohin soll es gehen?
Lies in diesem Blogbeitrag über unsere Rundreise durch Schweden mit dem Wohnmobil im Sommer.
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Unsere 4 Wochen Rundreise durch Schweden mit dem Wohnmobil
Wir hatten etwas hin- und her überlegt: Beginnen wir unsere Rundreise an der Ost- oder der Westküste?
Letztendlich entschied die Wetterlage über unseren Tourenverlauf. Im Westen war usseliges Wetter angesagt, im Osten Sonne.
Entscheidung gefällt: Wir fahren zunächst an der Ostküste entlang Richtung Norden und schließlich an der Westküste wieder zurück.
Unsere Route kannst du dir hier anschauen: Zur Google Maps Karte zu unserer Rundreise
Unsere Rundreise beginnt in Skane
Skane, so heißt die südlichste Region in Schweden, die viele Touristen mit ihren langen Sandstränden, vielen kulturellen Highlights und guten Restaurants lockt.
In Ystad, einem kleinen mittelalterlichen Städtchen, machen wir Halt und schlendern durch die Gassen. Mit seinen 300 süßen Fachwerkhäusern ist Ystad auf jeden Fall einen Besuch wert.
Auch Fans von Henning Mankell und seinen Wallander Krimis kommen hier auf ihre Kosten. Wer auf den Spuren des Kommissars wandeln möchte, kann in Ystad an speziellen Wallander Touren teilnehmen.
Erlebe Ystad mit einer selbstgeführten Henning Mankell Tour* →
Ales Stenar
Früh morgens machen wir uns zu Ales Stenar auf.
Ales Stenar ist die größte Steinsetzung (von Menschen aufgestellte Steinformation) in ganz Skandinavien. Vermutlich wurde diese Steinformation vor über 1000 Jahren von den Wikingern aufgestellt.
Die Steine sind in Form eines riesigen Wikingerschiffs positioniert, es ist also quasi ein schwedisches Stonehenge.
Wozu die Steinformation ganz genau diente, das ist leider nicht übermittelt.
In der Nähe der kleinen Stadt Brösarp schnüren wir zum ersten Mal die Wanderschuhe. Diese Wanderung bleibt uns als eine der schönsten Wanderungen in Erinnerung.
Der Brösarp Backar Wanderweg führt durch die hügelige und sandige Landschaft von Skane. Mehr Infos zur Wanderung Brösarp Backar kannst du im Artikel: Rundwanderwege in Schweden nachlesen.
Der Vätternsee
Schweden ist bekannt für seine vielen wunderschönen Seen. Zwei davon sind ganz besonders populär: Der Vänern– und der Vätternsee. Als wir vor dem Vättern stehen, ist Anne davon überzeugt, dass wir eigentlich am Meer sind. Mit seinen 1888km2 ist am Horizont kein Ufer in Sicht und die Wellen schlagen tosend gegen die Felsen.
Auf dem Ellen-Key-Rundwanderweg hat man an vielen Stellen einen beeindruckenden Ausblick auf den See und seine Steilküste.
Bei der nächsten Schwedentour würden wir wohl zwischen den beiden Seen durchfahren und einen Halt im Tiveden Nationalpark machen. Das soll auch wirklich traumhaft dort sein.
Wir steuern den Store Mosse Nationalpark an und erkunden die Umgebung bei einer Wanderung über das Moor.
40 Kilometer Wanderwege durchziehen hier die Landschaft, wobei ein großer Teil der Wanderwege aus Holzlatten besteht, auf denen man knapp über dem Moor entlang geht.
Gränna
Den Ort Gränna, der für seine rot-weißen Zuckerstangen bekannt ist, lassen wir links liegen.
Die Straßen sind ziemlich überlaufen. Wir haben nicht so Lust auf Touri-Getümmel und behalten den Ort für den nächsten Schweden Besuch im Hinterkopf.
Stockholm
Uns zieht es wieder in die Natur. Wir fahren zum Tyresta Nationalpark kurz vor Stockholm und unternehmen auch dort zwei Wanderungen.
Eine der Wanderungen war total entspannt, die andere hat uns überrascht und war wesentlich anspruchsvoller als gedacht.
Uppsala
Auf dem Weg Richtung Norden fahren wir auf Uppsala zu.
Wie sich herausstellt, eine nette Stadt mit studentischem Flair, netten Kaffees und guter Atmosphäre.
Nach so viel Wandern nehmen wir auch mal wieder unsere Fahrräder in Betrieb und rollen entspannt auf dem sehr gut ausgebauten Fahrradnetz von Uppsala.
Besonders urig sind die kleinen Tiny Houses alias Hausboote auf dem Kanal.
Wir sind nur einen halben Tag in Uppsala. Das ist natürlich viel zu wenig um alle Sehenswürdigkeiten in Ruhe zu erkunden. Wenn du mehr erfahren möchtest, was du in Uppsala sehen kannst, dann lies gerne im Beitrag von Sanne weiter: Sehenswürdigkeiten in Uppsala.
Atemberaubende Natur im Skuleskogen Nationalpark
Unser nächstes Ziel auf der Rundreise mit dem Wohnmobil durch Schweden ist der Skuleskogen Nationalpark. Der soll atemberaubend sein, lesen wir in vielen Berichten: Schwindelerregende Berge und tiefe Täler.
Die Region Höga Kusten (= Hohe Küste) zählt zum Weltnaturerbe.
Es ist fast ein bisschen wie lebendiger Erdkunde-Unterricht. Denn die Region Höga Kusten gibt einen Einblick in die Natur zur Zeit unserer Vorfahren:
Auf der Wanderung sieht man, wie das Inlandeis, Landhebung und marine Erosionen die Landschaft geformt haben.
Immer wieder überqueren wir riesige Steinfelder mit kleinen Bächen darunter.
Die Steine sind vor tausenden von Jahren von großen Wellen bis hier hoch auf den Berg gespült worden. Wahnsinn, was für eine Kraft die Natur freisetzen kann.
Wir fahren zu allen drei Eingängen des Nationalparks und unternehmen dort jeweils eine Wanderung.
An jedem Eingang des Nationalparks darf man auch übernachten, sodass man morgens direkt losgehen und nach der Wanderung nur noch ins Bett fallen kann.
Der Westeingang hat uns zum Übernachten am besten gefallen, aber die Wanderung am Südeingang war wirklich spektakulär.
Die Wanderung ist allerdings nicht zu unterschätzen! Es gibt einige Kletterpassagen, die man nur machen sollte, wenn man a) fit ist und b) eine gute Wanderausrüstung hat. Nachdem es am Morgen geregnet hat, waren die Felsen zudem sehr glitschig.
Wir waren auf jeden Fall froh, feste Wanderschuhe und guten Regenschutz dabei zu haben. Uns kam sogar jemand mit einem Garmin InReach* (also einem Satellitentelefon) für Notfälle entgegen. Hat man den Aufstieg geschafft, dann ist der Ausblick fantastisch.
Glaskogen Nationalpark
Okay, wir sind vielleicht ein bisschen zu Nationalpark-Junkies geworden. Den nächsten Nationalpark wollen wir unbedingt per Kanu erkunden.
Wir fahren zum Glaskogen Nationalpark und leihen uns dort ein Kanu aus Aluminium, zwei Paddel und Schwimmwesten.
Wie bekommen wir das Alu-Ding ins Wasser und uns nun trockenen Fußes ins Boot?
Da ziehen zwei deutsche Urlauber, in besten Outdoor Klamotten, ihr Kanu ebenfalls zur Anlegestelle. Die haben doch sicherlich schon öfter Kanus zu Wasser gelassen, ohne selbst baden zu gehen.
„Habt ihr eine Ahnung, wie man das Kanu mitsamt Menschen in den See bekommt“, fragen wir sie. „Nein absolut keine Ahnung“, antworten sie mit einem Lachen im Gesicht. Okay, dann eben einfach nach Bauchgefühl.
Anne schlüpft ins Boot, Anna schiebt etwas an und springt im passenden Moment hinterher. Wir greifen zu den Paddeln und unser Kanu gleitet auf dem spiegelglatten See dahin.
Der Nebel liegt noch über dem See und es ist absolut mystisch. Diese Ruhe. Keine Menschenseele ist zu sehen und wir gleiten fast lautlos an den vielen kleinen Inseln vorbei.
Das ist unser absolutes Schweden-Highlight! Nach einer Stunde Fahrtzeit steuern wir eine kleine „Schutzhütte“ für Kanuten an, machen ein Picknick und genießen den Blick auf den See.
In der Hütte könnte man auch übernachten, es gibt eine Feuerstelle und jede Menge Brennholz. Einfach idyllisch und Schweden pur!
Die Küste von Bohuslän
Es ist Zeit, mal wieder eine richtige Tour mit den Mountainbikes zu machen.
In der Küstenregion Bohuslän, die direkt an Norwegen grenzt, gibt es eine kurze aber anspruchsvolle Mountainbikestrecke. Die Tour macht wahnsinnig viel Spaß und wir kommen richtig ins Schwitzen.
An manchen Stellen müssen wir die Räder allerdings tragen oder schieben.
Der Ausblick auf der Hälfte der Strecke ist sehr schön und die schweren Beine, mit denen man abends im Bett liegt, sind Zeugen und Lohn der sportlichen Leistung.
Smögen
Smögen. Smögen. Smögen. Natürlich ist Smögen schon lange kein Geheimtipp mehr.
Das beschauliche Fischerdörfchen ist in aller Munde und liegt auf dem Weg in Richtung Süden.
Die bunten Häuschen, welche man zuhauf auf Instagram sieht, sind ganz am Ende des Hafens und ja, das ist schön.
Aber das Örtchen ist auch super touristisch.
Wir hatten Glück das wir in der Nebensaison hier waren und das Dorf eher leer gefegt war.
Die vielen geschlossenen Snackbuden am Hafen machen deutlich, wie viel hier wohl in der Hochsaison los sein muss.
Falkenberg
Bei einer Rundreise mit dem Wohnmobil durch Schweden dürfen natürlich echte Kannebullar nicht fehlen!
In Falkenberg entdecken wir eine Steinofen-Bäckerei (Solhaga Stenugnsbageri), die für ihr Gebäck nur Mehl aus der Region verwendet.
Allein der Duft, als wir die kleine Bäckerei betreten, ist herrlich. Sehr glücklich spazieren wir wenig später mit einer Tüte Zimtschnecken und einem knusprigen Körnerbrot aus der Tür.
Die Zimtschnecken mit einer guten Tasse Kaffee sind ein Gedicht. Die Bäckerei ist auf jeden Fall einen Abstecher wert!
Schnäppchen machen auf dem Loppis
Besonders in Skane, aber auch im restlichen Teil von Schweden, findet man immer mal wieder Schilder mit „Loppis“. Loppis sind private Flohmärkte, meist in Scheunen, in denen man durch (antike) Gebrauchtwaren stöbern kann.
Es gibt kleine Loppis und relativ große und „professionelle“ Loppis. Bei Anna Kuriosa bspw. findest du sogar fünf Scheunen mit antiken Sachen, Möbeln und ganz viel Schnickschnack.
Besonders schön fanden wir den Östregårds antik, der nur am Wochenende geöffnet hat. Dort gibt es wirklich tolle Sachen und viele Schnäppchen! Es fuhr sogar ein leerer Transporter vor, in den eine komplette Wohnungseinrichtung eingeladen wurde.
Abschluss in Skane
Dort, wo unsere Schweden Rundreise begann, dort endet sie auch wieder. Inzwischen ist es deutlich herbstlich und wir erleben viele Regentage, sodass wir die Fähre von Malmö nach Travemünde nehmen.
Rückfahrt von Schweden nach Deutschland mit Finnlines
Auf der Hinfahrt hatten wir eine gemischte Erfahrung mit TT-Lines, was unsere Kabine betraf. Für den Rückweg nehmen wir ein Schiff von Finnlines.
Wir werden von Finnlines eingeladen, während der Überfahrt zum Kapitän auf die Brücke zu kommen.
Wir schnacken nett mit Kapitän Svensson und sind ziemlich überrascht vom mini Joystick, mit dem das riesige Schiff gelenkt wird.
Wir dürfen sogar die enge Hafeneinfahrt in Travemünde auf der Brücke miterleben. Vielen Dank an Finnlines für die Einladung und Kapitän Svensson und seiner Crew für das beeindruckende Erlebnis auf der Brücke!
Fazit: Rundreise durch Schweden mit dem Wohnmobil
Insgesamt sind wir um die 3500 KM auf unserer Rundreise durch Schweden mit dem Wohnmobil gefahren.
Und der Pfeil vom Schweden-Amor hat uns auch getroffen:
Wir sind ein bisschen verliebt in dieses Land. Die schönen Küsten, die moosbedeckten kleinen Hügel in den Wäldern, die atemberaubenden Sonnenuntergänge und die vielen roten Häuser, die so sehr nach Bilderbuchidylle aussehen.
Und vor allem:
Ruhe pur! Schon lange haben wir nicht mehr so ruhig geschlafen. Kein Mucks, kein Rascheln, einfach nichts.
Sogar die Kühe stehen hier irgendwie besonders lässig auf der Weide.
Oder liegt es vielleicht daran, dass die Natur Schwedens auf uns eine sehr entspannende und entschleunigende Wirkung hat?!
Wir können eine Reise im Sommer nach Schweden sehr empfehlen!
FAQ: Rundreise durch Schweden mit dem Wohnmobil
Was kostet ein Roadtrip durch Schweden?
Während unseres Roadtrips durch Schweden haben wir ca. 1000 Euro pro Monat ausgegeben inkl. Kosten für Benzin & Einkaufen. Wir haben allerdings die meiste Zeit freigestanden und nicht auf Campingplätzen übernachtet.
Wie sicher ist Schweden mit dem Wohnmobil?
Schweden gilt als ein sicheres Land. Trotzdem ist in größeren Städten zu Vorsicht geraten und Wertgegenstände sollten nicht sichtbar im Fahrzeug liegen.
Kann man in Schweden mit dem Wohnmobil überall übernachten?
In Schweden gilt zwar das Jedermannsrecht, allerdings bezieht sich dies nicht auf Wohnmobile. Das Freistehen wird geduldet, wenn man nicht in Sichtweite von Häusern steht und den Platz so verlässt.
Wann ist die beste Zeit um nach Schweden zu reisen?
Die beste Zeit, um nach Schweden zu reisen ist von Mai – September. Möchtest du einen schönen Sommer in Schweden erleben, dann sind die Monate Juni bis August ideal.
Wo gibt es keine Mücken in Schweden?
Im Süden von Schweden und in Meeresnähe gibt es weniger Mücken. Viele Mücken gibt es vor allem an Seen und im Norden. Im September gibt es kaum noch Mücken in Schweden. Ratsam ist ein gutes Mückenspray und Thermacell*
Kann man in Schweden im Meer baden?
In Schweden kann man im Meer baden. Besonders schöne Orte um im Meer zu baden sind Skane, Halland, aber auch die Region um Bohuslän oder die Insel Öland laden zum Baden ein.
Kann man in Schweden Diesel tanken?
In Schweden kann man Diesel tanken, wobei nicht jede Tankstelle Diesel hat und der Diesel teurer als Benzin ist.
Was kostet ein Wohnmobilstellplatz in Schweden?
Ein Wohnmobilstellplatz kostet in Schweden je nach Saison und Ort um die 15 bis 30 Euro. Besondere fünf Sterne Campingplätze können auch bis zu 80 Euro in der Saison kosten.
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