Im November 2021 haben wir unseren Mercedes Sprinter von Deutschland nach Mexiko (Veracruz) verschiffen lassen. Dies war der Startpunkt unserer Panamericana Reise, die uns bisher von Mexiko bis nach Kanada und wieder zurückführte.
Seitdem wir unser Wohnmobil verschifft haben, hat sich der Prozess im Hafen von Veracruz verändert. Die Hafenverwaltung liegt nun beim Militär und man muss nicht mehr selbst Fahrzeug aus dem Hafen holen, wie es bei uns der Fall war. Auch soll nun die Abwicklung wesentlich schneller gehen.
In diesem Blogartikel erklären wir aber trotzdem, wie der Prozess in Bremerhaven (Deutschland) war und wie dann der Prozess bei uns damals in Veracruz (Mexiko) abgelaufen ist.
Am Ende des Artikels teilen wir noch 3 Tipps, wie wir unser Fahrzeug für die Verschiffung vorbereitet haben.
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In Kürze zusammengefasst: Wohnmobil von Deutschland nach Mexiko (Veracruz) verschiffen
- Wir haben uns für mit Carvan Shippers zu verschiffen, da wir beim Team von Torben und Luciano das beste Gefühl hatten, da sie diese Strecke schon lange bedienen. Andere Verschiffungsunternehmen, die die Strecke bedienen, kannst du hier nachlesen: Wohnmobil verschiffen
- Caravan Shippers hat den aktuellen Ablauf im Hafen von Veracruz hier beschrieben
- In Veracruz haben wir uns für das Hotel Mar y Tierra* entschieden, das in Laufnähe zum Hafen und einigen Cafés liegt. Es ist recht basic, aber für uns am Wichtigsten: sauber!
- Während der Verschiffung haben wir uns dafür entschieden den Wohnraum von der Fahrerkabine durch eine Holzwand zu trennen. Es wurde trotzdem während der Überfahrt eingebrochen, was dabei weggekommen ist, kannst du weiter unten lesen. Alle Wertsachen haben wir im Flugzeug mitgenommen.
So lief die Abgabe des Fahrzeuges in Bremerhaven (Deutschland) ab
Eine Woche vor Abfahrt des Frachters bringen wir unser Wohnmobil nach Bremerhaven.
Eigentlich müsste man das Fahrzeug nicht so früh anliefern. Claus von Caravan Shippers meinte, dass es reicht, wenn das Fahrzeug drei Tage vor Abfahrt des Frachters im Hafen ist.
Wir sind mit zwei Autos (unserem Camper und einem zweiten Auto) nach Bremerhaven gefahren. Eine vorherige Anmeldung im Hafen o. Ä. ist nicht nötig. Einfach hinfahren.
Am besten nicht unbedingt zur Mittagszeit dort ankommen. Dann ist Schichtwechsel (ja genau, wir waren exakt zum Schichtwechsel da und mussten erst einmal warten).
Anmeldung am Hafengelände in Bremerhaven
Am Hafen angekommen, parken wir beide Autos vor dem Eingang zum Hafengelände.
Anne meldet uns als Fahrzeughalterin am „Empfang“ an. Dort gibt man dann seine Unterlagen inklusive BHT Nummer ab (bekommt man per E-Mail von Caravan Shippers) und wenig später darf man mit dem Camper in den Hafen fahren.
Warten auf die Abholung eines Mitarbeiters
Direkt hinter der Schranke befindet sich auf der linken Seite ein Parkplatz. Dort warten auch schon andere Lkws auf ihre „Abholung“. Wir reihen uns ein und warten auf unseren Abholer.
Schließlich kommt ein sehr netter Hafenmitarbeiter vorgefahren und winkt uns: Wir sollen folgen. Er bringt uns zu einem umzäunten Gelände, wo schon andere Camper stehen. Dort wird unsere Berta bleiben, bis sie auf den Frachter verladen wird.
Jetzt ist der Zeitpunkt für den letzten Check:
- Ist noch irgendetwas Wichtiges oder Wertvolles im Auto, was raus muss?
- Ist alles drin, was unbedingt drin sein muss?
- Sind alle Türen, Schränke etc. verschlossen?
Für die Verschiffung von Deutschland nach Mexiko wird das Fahrzeug versiegelt
Der Hafenmitarbeiter versiegelt alle Türen, die während der Verschiffung verschlossen bleiben. Fahrertür und Beifahrertür werden nicht versiegelt. Er rät uns, von allen Seiten des Autos und von den Siegeln Fotos zu machen.
Später in Veracruz werden wir sehen, dass die Siegel gebrochen sind, die zusätzlichen Schlößer* u. a. an der Hecktür haben dafür gesorgt, dass die Einbrecher das Heck nicht öffnen konnten.
Zuletzt geben wir dem Hafenmitarbeiter einen unserer Fahrzeugschlüssel. Der zweite Schlüssel fliegt mit uns im Flugzeug mit.
Der Hafenmitarbeiter verschließt noch das Tor und fährt uns zu unserem zweiten Auto am Hafenausgang.
Dieses >> Schloß an der Hecktür* hat verhindert, dass noch mehr während der Verschiffung gestohlen werden konnte
Fazit: Die Abgabe in Bremerhaven war schnell und einfach
Die Abgabe in Bremerhaven verlief wirklich schnell und einfach.
Caravan Shippers nimmt einen da auch gut an die Hand und bei Fragen sind sie jederzeit zu erreichen. Uns hat vor allem die Vorbereitung des Campers viel Zeit gekostet.
Wenn dein Fahrzeug auf den Frachter verladen wurde und unterwegs ist, erhältst du eine E-Mail mit der Rechnung.
Nach Bezahlung bekommst du für deine Unterlagen das sogenannte „Express Waybill“ von Caravan Shippers per E-Mail zugesandt. Das ist sozusagen das Dokument über die Verschiffung deines Fahrzeugs. Dieses wird auch elektronisch an die Reedereivertretung in Mexiko übermittelt.
Den Standort des Frachters verfolgen wir online
Während das Schiff unterwegs ist, kannst du den Standort jederzeit auf vesselfinder.com verfolgen.
Mehrmals am Tag schauen, wir ob sich der Frachter bewegt hat. Während der Überfahrt auf dem Atlantik gibt es ein paar Tage kein Update. Als es dann wieder ein Signal gibt, ist der Frachter in den USA angekommen und wir sind einfach nur mega happy und bereit unsere Berta in Mexiko aus dem Hafen zu holen.
Wohnmobil von Deutschland nach Mexiko verschiffen: So lief die Fahrzeugabholung in Veracruz ab
Um das Wohnmobil aus dem Hafen in Veracruz (Mexiko) holen zu dürfen, bedarf es einiger Dokumente, Telefonate, Kontrollen und Co.
Eine „Agentin“ wird uns dabei unterstützen. Sie kennt sich mit den notwendigen Schritten aus und wird uns durch den Prozess begleiten.
Direkt am Folgetag nach unserer Ankunft in Veracruz laufen wir zu Fuß zu ihrem Büro. Wir hatten uns zwar per E-Mail bei der Agentin angekündigt, allerdings keinen konkreten Termin besprochen.
So stehen wir einfach irgendwann nachmittags vor ihrer Tür und sie nimmt sich sehr viel Zeit, uns die verschiedenen Schritte in Ruhe zu erklären.
Unser Frachter verspätet sich, wir müssen also länger in Veracruz bleiben
Eigentlich soll das Schiff mit unserem Van schon am nächsten Tag in Veracruz ankommen (also am Mittwoch).
Leider schreibt uns die Agentin dann am Mittwoch, dass der Frachter zwei Tage Verspätung haben wird.
Wir ahnten es tatsächlich schon. Auf vesselfinder.com haben wir immer wieder gespannt die Position des Frachters gecheckt.
Und als wir gesehen haben, dass das Schiff auch noch am Dienstag in Texas vor Anker liegt, war klar: Keine Chance, dass der Frachter es über Nacht von Texas nach Veracruz schafft.
Aber irgendwann am Freitag soll der Frachter dann in Veracruz ankommen.
Wir müssen also noch etwas länger in Veracruz bleiben und können nicht so schnell im eigenen Bettchen schlafen.
Solche Verspätungen sind nicht unüblich und man sollte definitiv damit rechnen. Daher macht es aus unserer Sicht auch nicht so viel Sinn, dass man wesentlich früher vor Ort ankommt. Ein paar Tage zur Akklimatisierung reichen völlig aus.
Bevor wir unser Wohnmobil von Deutschland nach Mexiko verschiff haben, haben wir uns auch noch über Kfz Versicherungen für unseren Camper informiert. Wir haben uns für Baja Bound entschieden. Welche weiteren Kfz Versicherungen es in Mexiko gibt, kannst du hier nachlesen >> Autoversicherungen in Mexiko.
Plötzlich taucht die Polaris Highway (K-Line) am Horizont auf
Die Einfahrt des Frachters sehen wir vom Hoteldach aus! Wahnsinn in diesem Frachter von K-Line steckt unser Wohnmobil und nimmt just in diesem Moment Kurs auf den Hafen von Veracruz!
Es ist völlig unwirklich, wie sich dieses Riesending an den Häusern im Hafen vorbeischiebt. Und da drin ist irgendwo unser Camper und hat es wirklich über den großen Teich geschafft.
Der Frachter ist also da und wir würden am liebsten mit allen Dokumenten in den Hafen rennen und mit Berta rausfahren.
Nun ja, es ist allerdings Freitag Nachmittag und das heißt: Es passiert erst mal gar nichts bis Montag. Wir vertreiben uns die Zeit damit, wieder in unser „altes“ Hotel zu ziehen, in dem es nachts angenehm ruhig war.
Wohnmobil nach Veracruz verschiffen: So lief es bei uns ab
1 Bill of Landing erhalten
Am Montag schreibt uns die Agentin, dass sie die „Bill of Landing“ erhalten hat – also das Dokument, dass das Fahrzeug am Zielhafen ankam.
Der erste Schritt ist also geschafft – Unser Camper ist wirklich in Mexiko angekommen.
2 Temporäre Importbewilligung (TIP) bei der Banjercito beantragen
Am darauffolgenden Tag sollen wir mit der Agentin zur „Banjercito“ fahren, um die Importbewilligung zu organisieren.
Früh am Morgen gehen wir also wieder zu Fuß zur Agentin, sie lädt uns in ihr Auto ein und fährt uns zur Bank.
Die Banjercito ist übrigens die Bank des Militärs. Dementsprechend sind auch die Geschütze in der Bank.
Die Agentin meint zu uns „Ach, die Schlange ist nicht lang, das wird nicht sehr lang dauern“. Wir müssen lachen, denn die Schlange Wartender geht inzwischen schon vom Eingang bis in die nächste Straße.
Unsere Agentin läuft allerdings schnurstracks an der ganzen Schlange vorbei und wird von einem Mann vorne in der Schlange herangewunken, der scheinbar unser „Lawyer“ (=Anwalt) ist.
Er hat alle unsere Papiere dabei und muss sich schon vor einer Ewigkeit hier angestellt haben. Unser Anwalt fragt, ob wir denn Spanisch sprechen, denn er spricht kein „ingles“ (=Englisch).
Wir antworten mit Anna „un poco“ (= ein bisschen) und Anne eher ein „un poquito“ (= ein kleines bisschen).
Um Punkt 8:30 Uhr öffnen sich die Tore der Bank und einige Personen dürfen rein.
Irgendwann ruft unser Anwalt der Einlass-Kontrolleurin etwas zu, was wie „importacion de vehiculo“ klingt.
Wir werden heran gewunken und wollen beschwingt in die Bank. Aber no no! Nur der Fahrzeughalter darf die Bank betreten!
Ay, ay, ay, das heißt Anne wird mit ihrem „poquito espagnol“ und mit dem nicht-englisch sprechenden Anwalt alles mit den nicht-englisch sprechenden Mitarbeitern der Bank klären.
Zum Glück geht es nur um eine so alltägliche Sache wie einen temporären Fahrzeugimport – sollte klappen mit „poquito espagnol“.
Anna muss draußen warten und kann sich alles durch die Glasfassade anschauen.
In der Bank muss Anne einige Dokumenten abgeben, Formulare unterschreiben und eine Gebühr bezahlen.
Es wird auch gefragt, was sich denn so alles im Fahrzeug befindet. Jetzt ist nonverbale Kommunikation gefragt:
Anne gibt pantomimisch zu verstehen, dass wir eine Küche an Bord haben, indem sie mit einem imaginären Kochlöffel in der Luft rührt.
Und auch einen Wagenheber haben wir im Auto: Anne deutet in der Luft an, etwas hochzuheben. Zum Glück ist den Mitarbeitern der Bank das „internationale Zeichen“ für Wagenheber bekannt und dieser Punkt wird abgehakt.
Bicicletas (= Fahrräder), Mikrowelle, Waschmaschine oder andere große Elektrogeräte haben wir nicht dabei.
Ob die Inventar-Liste nun annähernd vollständig ist? Wir wissen es nicht. Aber Wagenheber und Küche sind auf jeden Fall auf der Liste.
Die Mitarbeiter der Bank, Anne und der Anwalt haben sich prächtig „verstanden“. Nach ca. 30 Minuten ist es geschafft und der Anwalt zeigt uns stolz, dass wir eine Importbewilligung für 10 Jahre für Berta erhalten haben.
Wir sind wieder einen Schritt weiter.
3 Zollabnahme im Hafen von Veracruz inkl. Drogenspürhund
Nun heißt es mal wieder warten. Und zwar auf den Zolltermin und darauf, dass sich der Drogenspürhund Zeit für unser Fahrzeug nimmt. Am Donnerstag dürfen wir wieder zur Agentur laufen und unser Anwalt nimmt uns heute mit zum Hafengelände.
Er drückt uns die „permiso“ (so etwas wie eine Zutrittsgenehmigung zum Hafen) in die Hand und meint, dass wir zu Fuß durch die Kontrolle müssen.
Er fährt mit dem Auto durch die Kontrolle und wird uns auf der anderen Seite wieder einsammeln.
Der Zutritt zum Hafengelände ähnelt einer Kontrolle am Flughafen: „Permiso“ vorlegen, Taschenkontrolle, Bodyscanner, Pässe zeigen und dann ein freudestrahlendes „Ahh, Alemanas!“ zugerufen bekommen.
Unser Anwalt wartet auf uns und gemeinsam fahren wir über das Hafengelände zu dem Bereich, wo unsere Berta stehen soll.
Tatsache! Da steht sie, in voller Pracht!
Und dann schauen wir zum ersten Mal in unser Wohnmobil in Mexiko
Bevor der Drogenspürhund antanzt, haben wir Gelegenheit, den Van zu öffnen und kurz hineinzuschauen.
Tja, gar nicht so einfach.
Der Riegel an der Schiebetür lässt sich nicht öffnen. Vor der Abfahrt war er schon ein bisschen hakelig.
Wir hatten ihn zwar sehr gut gefettet, aber er möchte erstmal nicht aufspringen. Und dann sehen wir am ungewöhnlich großen Spaltmaß der Schiebetür, dass jemand versucht hat, die Türen zu öffnen.
Deshalb ist der Riegel verkantet. Wir drücken die Schiebetür wieder zurück und taaadaa, das Schloss springt auf.
An der Hecktür das gleiche Spiel: Auch hier hat jemand versucht, die Türen zu öffnen.
Auf den allerersten Blick sieht alles gut aus.
Doch als wir einen genaueren Blick in den Innenraum werfen, fällt es uns auf: Hier sieht es etwas anders aus, als wir es hinterlassen haben.
Es liegen Dinge auf dem Boden, die wir dort nicht abgelegt hatten. Und dann finden wir etwas Interessantes:
Eine Checkliste von K-Line (dem Frachter), anhand der Crewmitglieder ihre Aufgaben abhaken können.
Wie konnten diese Papiere nur in den „verschlossenen“ Teil unseres Wohnmobils kommen?!
Das Fahrzeug steht sowohl auf dem Schiff als auch im Hafen permanent unverschlossen da.
Der Fahrzeugschlüssel liegt im Auto auf dem Armaturenbrett. Wir hatten aus diesem Grund vor der Verschiffung extra den Innenraum mit einer Holzwand vom Fahrerhaus abgetrennt.
Doch leider wurde diese Wand irgendwie auseinandergenommen und dann fein säuberlich wieder geschlossen.
Bei ihrem Rückzug haben die Einbrecher eine Schraube auf der falschen Seite der Holzwand angebracht und einige Späne am Boden liegen lassen.
Einige Fächer sind durchwühlt. Es ist kaum zu erkennen aber klar: Jemand ist in unser Wohnmobil eingebrochen.
Wir sind natürlich sauer, dass jemand in unser Wohnmobil eingestiegen ist.
Aber wir haben Glück im Unglück: Entwendet wurden nur zwei Caps, eine Taucherbrille, Schnorchel, Fernglas, Ventilator, einem Pullover und zwei großen Messern erleichtert.
Auf der einen Seite sind wir super froh, dass Berta die Überfahrt so gut überstanden hat:
Keine Delle, keine Macke, nichts ist am Fahrzeug beschädigt. Sie ist sofort angesprungen und auch sonst steht sie, auch nach so langer Zeit auf hoher See, prächtig da.
Der Drogenspürhund hat nichts an unserem Wohnmobil auszusetzen
Der Drogenspürhund hat übrigens nichts an unserem Wohnmobil oder den Inhalten auszusetzen.
Wir mussten nur unsere Heckgarage ausräumen und sind auch hier nach ca. 30 Minuten fertig.
4: Das Wohnmobil kommt in die Anlieferungszone in Veracruz
Das Auto muss auch nach der Zollkontrolle weiterhin unverschlossen im Hafen stehen bleiben. Wenn man das Auto nach der Zollkontrolle nämlich zuschließt – wie Anna das gemacht hat -, dann muss man am Nachmittag noch mal zum Hafen fahren, die Sicherheitskontrollen durchlaufen und das Auto wieder aufschließen, damit es genau 5 m nach vorne in die Delivery zone (=Anlieferungszone) gefahren werden kann – tested for you, you are welcome!
Nachdem der Zoll das Auto gecheckt hat, meint der Anwalt: „Entweder heute Nachmittag oder morgen könnt ihr euer Fahrzeug mitnehmen “.
5: Das Wohnmobil aus dem Hafen in Veracruz fahren
Es wird der nächste Tag. Wir dürfen Berta um 10:30 Uhr abholen. Es ist schon fast eine kleine Gewohnheit:
Wir laufen zur Agentur, der Anwalt nimmt uns im Auto mit, wir fahren zum Hafengelände. Dort durchlaufen wir die Sicherheitsschleusen, alle grüßen die „alemanas“ freundlich.
Wir fahren zur Delivery Zone, die die sich wirklich nur 5 m weiter vorne befindet, als der vorherige Parkplatz für die Zollkontrolle.
Anne unterschreibt irgendwas, dann wird noch die Fahrgestellnummer verglichen – und wir sind „good to go“.
Wir bedanken uns beim Anwalt, er fährt nach rechts und wir fahren nach links – in den Stau. Es warten nämlich extrem viele Lkws darauf, auch aus dem Hafen gelassen zu werden.
Ungefähr 1 ½ Stunden stehen wir mit vielen mexikanischen Truckern in der brütenden Mittagshitze bis wir endlich zum ersten Kontrollposten rollen.
Wo ist euer Sticker? Ihr braucht einen Sticker, um fahren zu dürfen!
Am ersten Kontrollhäuschen angekommen öffnet sich ein verspiegelter Schieber und eine Hand schießt heraus.
Wir rufen „Buenas Dias“ und geben der Hand unseren ganzen Stapel Papiere. Dann passiert eine ganze Ewigkeit gar nichts.
Schließlich kommt eine Dame aus dem Häuschen und fragt, ob wir Medikamente und Essen dabei haben.
Ins Wohnmobil möchte sie auch noch mal schauen und ist sichtbar irritiert wegen unserer Holzwand.
Wir verneinen Medikamente und Co. und die Dame verschwindet (anscheinend zufrieden mit den Antworten) wieder im Häuschen.
Es passiert wieder nichts. Anne sagt „Das gefällt mir gar nicht, das dauert alles viel zu lange“.
Und prompt erscheint eine andere Dame und fragt nach dem „selo“ (einem Sticker) für die Importbewilligung.
Dem bitte was?
Was für ein Sticker?
Wir haben leider keinen Sticker.
In den Unterlagen ist auch nichts zu finden. Oh No – sind unsere Unterlagen unvollständig?
Anna hat einen Geistesblitz: Es GAB in Mexiko mal einen „selo“ für importierte Fahrzeuge, der dann an der Windschutzscheibe klebte.
Aber diesen Sticker gibt es eigentlich nicht mehr.
Dies versuchen wir der Zollbeamtin mit ein paar Brocken Spanisch zu erklären. Die Dame runzelt die Stirn und verschwindet wieder in ihrem Häuschen.
Wir rufen unsere Agentin an: „They don’t let us go, we need a sticker to get out”. Die Agentin bestätigt allerdings unsere Annahme, dass dieser Sticker gar nicht mehr existiert.
In diesem Moment wird ein Handy mit Google Translate aus dem verspiegelten Fenster gehalten: „Alles ist in Ordnung“, steht da auf Deutsch.
Wir bekommen all unsere Papiere wieder zurück und dürfen fahren.
Wir haben unser Wohnmobil erfolgreich nach Mexiko verschifft
Die finale Hürde aus dem Hafen ist ein letztes Kontrollhäuschen. Ebenfalls verspiegelte Scheiben und auch hier müssen alle Papiere erneut abgegeben werden.
Hier hebt sich aber schon nach kurzer Zeit die Schranke und wir rollen ganz offiziell die ersten Meter auf mexikanischem Boden!
Tipps für die Verschiffung von Deutschland nach Mexiko
- Trotz unserer Trennwand wurde in unser Fahrzeug eingebrochen. Dank des HEO Safe Schloßes* an der Hecktür und an der Schiebetür* blieben diese geschlossen.
- Wir hatten den Fahrersitz und Beifahrersitz mit einem alten Laken abgedeckt, damit unsere Sitzbezüge nicht dreckig werden – das war eine gute Idee
- Neben dem Lenkrad hatten wir eine Fahrzeugbeschreibung in Deutsch, Englisch und Spanisch angebracht
Lies hier noch über mehr Tipps, wie wir unser Fahrzeug auf die Verschiffung vorbereitet haben
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