Die letzten Tage vor unserer Abreise aus Deutschland verbringen wir mit unseren Familien. Das Wetter macht es uns sehr einfach aufzubrechen, die Abschiede umso schwerer.
Einige Tränchen werden verdrückt. Unsere Familien sind unser wichtigster Halt und sicherer Hafen, in den wir immer wieder gerne zurückkehren. Danke ihr Lieben!
Alles was ins Flugzeug passt und uns lieb und teuer ist, nehmen wir im Gepäck mit (eine gute Idee, wie sich später bei der Abholung des Wohnmobils in Veracruz zeigen wird – ja, das ist ein Cliffhanger).
Du planst die Panamericana?
Hol dir unsere Erfahrungen und besten Tipps aus drei Jahren Panamericana – kompakt, nützlich & komplett kostenlos in dein Postfach!
Zwei große Taschen mit jeweils 17 Kilo hieven wir auf das Rollband beim Check-in im Nürnberger Flughafen. Zwei Handgepäckstücke und zwei vielleicht eeetwas zu groß geratene „personal items“ dürfen wir mit in die Kabine nehmen. Nachdem die Impfpässe gecheckt wurden, bekommen wir unsere Boardingpässe.
Flug #1 Nürnberg- Paris Charles de Gaulle
Der Flug in Richtung Paris vergeht wahnsinnig schnell. Irgendwie ein sehr seltsames Gefühl, nach so langer Zeit wieder zu fliegen. Im Landeanflug haben wir eine wunderschöne Sicht auf Paris bei Nacht. Der Eiffelturm glitzert und funkelt in der Ferne.
Im Pariser Flughafen-Labyrinth irren wir umher wie bei Takishis Castle (kennt das überhaupt noch jemand?). Irgendwann finden wir dann aber auch das Terminal und wir warten, warten, warten.
Jetzt wird uns erst mal so richtig bewusst, was wir da eigentlich gerade machen. Es geht wirklich los – Wahnsinn! Die ganzen Unsicherheiten, ob man reisen kann, wie man reisen kann, ob sich kurzfristig Grenzen öffnen oder wieder schließen. Es war einfach nur nervenaufreibend. Aber nun sitzen wir am Pariser Flughafen und freuen uns auf dieses große Abenteuer!
Am Horizont sieht man den Eiffelturm
Anna hält es nicht aus so lange im Wartebereich aus und macht sich auf die Suche nach etwas Essbaren. Das nett gemeinte Sandwich im letzten Flieger war ein überschaubares Abendbrot. Eine Prinzenrolle und eine Packung überteuerte Tuk-Tuk Kekse später beginnt das Boarding für den Flieger nach Mexiko Stadt.
Flug #2 Paris Charles de Gaulle – Mexiko Stadt
Der Flieger ist rappelvoll. Alle Plätze sind belegt. Es ist mittlerweile 23:00 Uhr und uns hängen die Augen auf halbmast.
Unser Sitznachbar, ein Franzose, begrüßt uns mit einem Nicken. Mehr Austausch gibt es dann auch nicht mehr. Ehrlich gesagt finden wir das in diesem Moment sehr angenehm, denn wir sind erledigt und überhaupt nicht in Plauderlaune.
Das Board Entertainment hat einige Filme zu bieten. Wir schaffen aber nur 60 Minuten und versuchen den restlichen Flug in etlichen Sitzpositionen zu schlafen – wenige davon sind bequem.
Der Film „into the heights“ hat einen sehr schönen Anfang, falls jemand eine Filmempfehlung für den nächsten Flug braucht.
Nach 7 Stunden wird das permanente Maskentragen für Anna merklich anstrengend. Da hilft nur Konzentration und die Lüftung aufdrehen. Wir sind sehr froh nach, 12 Stunden endlich in Mexiko City angekommen zu sein.
Jetzt sind wir in Mexiko!
Als wir den Flieger verlassen, heißt es erst mal Schlange stehen. Vor den zahlreichen Schaltern der Immigration stehen wahnsinnig viele Menschen. Nur sehr schleppend geht es voran.
Unser Abflug nach Veracruz rückt immer näher und wir warten immer noch an der Immigration. Irgendwann dürfen wir die mittlerweile ultra-megalange Schlange verlassen und in eine kürzere treten, um den Flieger nicht zu verpassen.
Ein Schalter wird frei und die Grenzbeamtin ruft uns durch die dicke Glasscheibe zu sich. In letzter Zeit haben andere Reisende davon berichtet, dass sie bei Einreise nach Mexiko scheinbar ohne erkennbaren Grund nur eine sehr kurze Visadauer bekommen haben.
Teilweise dürfen sie nur 30 Tage oder weniger in Mexiko bleiben. Das wäre für uns ein echtes Problem gewesen. Anna erklärt auf Spanisch, dass wir länger bleiben möchten und die Grenzbeamtin bewilligt uns problemlos das Visum für 180 Tage.
Flug #3 Mexiko Stadt – Veracruz
Zwei Sicherheitskontrollen später eiern wir durch den Flughafen. Unser Flieger nach Veracruz soll im Terminal M starten. Auf den Schildern steht aber nur A-K und auf einem anderen N. Wo ist denn nu M? Wir fragen hin und her und irgendwann finden wir diesen ominösen M-Bereich. Kaum haben wir M gefunden, wechselt das Terminal auf F. Hm, ok.
Unser Gate gibt uns das nächste Rätsel auf. Denn es ist nirgends angeschrieben. Aber auch die Mexikaner suchen das Gate, es kann also nicht am fehlenden Spanisch liegen.
Erneut fragen wir uns durch und finden schließlich das Gate. Eine illustre Reisegruppe, die nach Veracruz möchte, hat sich hier angesammelt: Von der Geschäftsfrau bis zum Mann mit Sombrero und Poncho ist hier alles mit dabei. Wir sind quasi die einzigen Touris, die nach Veracruz möchten.
Die ganze Veracruz-Reisegruppe boarded, alles wird verstaut, die Anschnallgurte klicken und alles ist in Startposition.
Und dann passiert genau gar nichts mehr. Die Abflugzeit verstreicht. Der Captain macht schließlich lange Ansage in Spanisch, dass wir nicht starten können. In der englischen Version konzentriert er sich voll auf die Kernaussage und verzichtet auf jegliche Prosa: „We can’t fly because of heay rain in Veracruz“.
Also nehmen wir wieder unsere Schlafposition ein und dösen für 1,5 Stunden ohne dass sich das Flugzeug einen Zentimeter vom Fleck bewegt. Per Ansage werden wir schließlich gebeten das Flugzeug wieder zu verlassen.
„Draußen“ sei es komfortabler zu warten. In einer Halle ohne Sitzbänke ist das eine interessante Annahme. Nur 5 Minuten, nachdem alle Fluggäste „entladen“ sin und ganz komfortabel in der Flughalle stehen, kommt die nächste Durchsage: Wieder alle in den Flieger!
Endlich hebt der Flieger ab und nach sehr schnellen 35 Minuten kommen wir in Veracruz an.
Gemächlich fährt unser Gepäck über das Band und wir schleppen unsere 34 Kilo Richtung Ausgang. Bei den Ständen der „Taxis autorizados“ werden wir lautstark herangewunken. Für 260 Pesos kaufen wir einen Taxi-Bon, den wir dem nächsten Taxifahrer in die Hand drücken.
Die Taxifahrt ist eher eine Wildwasserfahrt. Der Regen muss hier echt getobt haben. Das Wasser spritzt, die Pfützen sind tief. Wir sind ziemlich froh, dass wir nicht durch dieses Unwetter geflogen sind.
Erschöpft kommen wir im Hotel Mar y tierra an und freuen uns auf eine Dusche und ein Bett.
In den nächsten Tagen werden wir uns dann damit beschäftigen, unsere Berta aus dem Hafen in Veracruz zu holen.
Du planst die Panamericana?
Hol dir unsere Erfahrungen und besten Tipps aus drei Jahren Panamericana – kompakt, nützlich & komplett kostenlos in dein Postfach!
Zu all unseren Reiseberichten →