Wir fahren mit unserem Wohnmobil zum ersten Mal nach Griechenland und planen eine Roadtrip über die Peloponnes. Doch als wir mit der Reiseplanung begannen, waren wir ehrlich gesagt etwas überfordert:
Wo sollen wir anfangen? Der Peloponnes ist riesig.
Welche Route ist sinnvoll, ohne jeden Tag sechs Stunden zu fahren?
Gibt es dort genug gute Stellplätze für Camper?
Und was, wenn es zu touristisch oder langweilig ist?
Wir können dich beruhigen: Der Peloponnes ist ein Traum für Camper. Und in diesem Artikel zeigen wir dir unsere Etappen, Lieblings Campingplätze entlang der Küste und was du im Camping Alltag in Griechenland wissen solltest.
Vorab: Wir waren mit unserem Mercedes Sprinter im Frühling unterwegs. Wenn du also Lust hast auf authentisches Griechenland, dann lies weiter.
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Das Wichtigste zusammengefasst:
Die Peloponnes ist ideal für Camper:innen, die Natur & Kultur lieben
Es gibt viele einfache, naturnahe Stellplätze, auch direkt am Meer
Unsere Route: Westküste – Süden – Ostküste mit Zwischenstopps
Beste Reisezeit: Frühling oder Herbst
Anreise von Deutschland nach Griechenland
Wir sind mit der Fähre von Italien (Ancona) nach Igoumenitsa (Griechenland) gefahren. Man kann auch direkt nach Patras fahren
Wir haben uns für die entspannte Variante entschieden: Mit dem Camper durch Süddeutschland, Österreich und Norditalien bis nach Ancona – und von dort mit der Fähre nach Griechenland. Die Fahrt war zwar lang, aber mit zwei Zwischen- Übernachtung gut machbar. Wir haben uns für eine Nachtfahrt entschieden, damit wir ausgeschlafen in Griechenland ankommen.
Unsere Wahl fiel auf die Strecke Ancona → Igoumenitsa . Diese Verbindung ist besonders für alle ideal, die in den Nordwesten Griechenlands möchten. Alternativ kann man auch direkt nach Patras fahren.
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Unsere Route über die Peloponnes mit dem Wohnmobil
Etappe 1: Von Igoumenitsa nach Patras
Die erste Strecke ist mehr Transitreise als Highlight unserer Rundreise, aber sie war wichtig, um schnell Richtung Süden zu kommen.
Tipp : Wer Zeit hat, kann einen Abstecher nach Lefkada einbauen.
Etappe 2: Stop auf Lefkada (nicht direkt Peloponnes, aber lohnenswert!)
Kurz parken am Meer, reinhüpfen – herrlich!
Ja, Lefkada gehört technisch nicht zur Peloponnes – aber war ein echtes Highlight auf dem Weg. Türkisblaues Wasser, wilde Steilküsten – das sagt alles, oder? Für uns war es der perfekte Einstieg in den Griechenland-Modus: Langsamkeit, Natur und gutes Essen.
Etappe 3: Über Patras rein in den Peloponnes
Von Lefkada ging es dann über Mesolongi weiter nach Patras (Dauer: ca. 2:40 Stunden). Ab hier begann unser eigentlicher Roadtrip auf dem Peloponnes. In Patras hatten wir einen ersten Kaffeestopp – und ehrlicherweise: die Stadt selbst haben wir eher links liegen lassen.
Etappe 4: Ionion Beach Campingplatz bei Glyfa
Unser erster echter Stopp auf dem Peloponnes war der Ionion Beach Campingplatz . Direkt am Meer gelegen, schattig unter Eukalyptusbäumen, mit hervorragendem Sanitärgebäude, Waschmaschinen, Restaurant, Pool und freundlichen Betreibern. Perfekt zum Ankommen und Entspannen.
Etappe 5: Kalamata
Die Fahrt Richtung Süden führt durch landwirtschaftlich geprägte Gegenden. In Kalamata nutzten wir die Gelegenheit zum Einkaufen beim Lidl und um kurz in die Stadtluft einzutauchen. Praktisch, aber kein Muss.
Etappe 6: Campingplatz bei Stoupa
Richtig traumhaft wurde es in Stoupa . Der einfache + naturbelassene Campingplatz liegt fußläufig zum Ort, wo es Tavernen und einen seichten Sandstrand gibt. Hier blieben wir länger als geplant. Der Campingplatz ist sicherlich nicht für jedermann, da die Sanitäranlagen in die Jahre gekommen sind – aber die Laufnähe zur Stadt ist wirklich toll und das Internet war super schnell – das passt für uns.
Etappe 7: Über Sparta nach Gythio
Die Berge zwischen Sparta und Gythio haben so einige Überraschungen parat – Das war ne knappe Kiste
Von Stoupa ging es über das Gebirge nach Sparta . Historisch spannend, landschaftlich ein Highlight. In Gythio fühlt sich alles schon ein wenig „mediterraner“ an – bunte Häuser am Hang, kleine Fischerboote im Hafen. Ein ungewöhnliches Highlight ist das Schiffswrack „Dimitrios“.
Tipp: Von Gythio könnte man auch die Fähre nach Kreta nehmen.
Etappe 8: Monemvasia
Mit dem Fahrrad fahren wir nach Monemvasia
Der Name „Monemvasia“ kommt von dem schmalen Pfad, der „moni emvasi“ (einziger Zugang). Die Insel ist nur über die Brücke zu erreichen. Ein Muss auf dem Peloponnes. Die alte byzantinische Stadt auf einem Felsen im Meer.
Etappe 9: Entlang der Ostküste nach Leonidio
Eine wunderbare Aussicht über Leonidi am Ortsausgang
Die Steilküsten hinter Leonidi rauben uns dem Atem. Ein wahres Kletterparadies. Am Wegesrand entdecken wir immer wieder Wegweiser, die zu Klettersteigen mit Namen wie „Latin Love“ oder „Berliner Mauer“ führen.
An der Ostküste scheint es insgesamt wesentlich sauberer zu sein, als an der Westküste der Peloponnes. Es liegt kaum Müll am Straßenrand und an den Stränden.
Etappe 10: Nafplio & Epidaurus
Zum Abschluss ging es über Nafplio , eine der schönsten Städte Griechenlands, nach Epidaurus . Das antike Theater dort ist ein echtes Highlight.
Camping Stellplätze & Infrastruktur auf der Peloponnes
Es gibt einige einfache Campingplätze auf der Peloponnes, oft familiengeführt, direkt am Meer.
Meist mit Basisausstattung: Strom, Frischwasser, heiße Dusche, manchmal sogar Waschmaschine. Uns hat besonders gefallen, wie herzlich wir empfangen wurden.
Unsere Empfehlungen:
Ionion Beach Campingplatz bei Glyfa: sauber, modern, ruhig
Camping Kalogria bei Stoupa: fussläufig zum Ort & Meer, eher einfach
Highlights entlang der Strecke
Westküste
Voidokilia Beach : Dieser halbmondförmige Strand ist wirklich so schön, wie er auf Fotos aussieht. Feiner Sand, flaches, klares Wasser – perfekt für einen Nachmittag ohne Stress.
Ostküste
Leonidio : Umgeben von roten Felsen, bekannt bei Kletterern. Uns hat vor allem das entspannte Dorfleben gefallen: kein Touri-Rummel, freundliche Menschen, gute Bäckerei.
Nafplio : Romantisch, gepflegt, historisch. Ein Ort für den Sundowner mit Blick auf die Festung Palamidi im Meer.
Infrastruktur unterwegs
Entsorgung : Grau- und Schwarzwasser kannst du meist auf Campingplätzen loswerden.
Frischwasser : Bekommst du auch auf den Campingplätzen. Es gibt in vielen Dörfern auch Brunnen. Alternativ: direkt an der Tankstelle fragen.
Gas : Wir haben eine deutsche Gasflasche mitgenommen und uns vor Ort noch eine griechische Gasflasche gekauft, Mit einem Adapterset kannst du die griechische Flasche an den deutschen Regler anschließen.
Einkaufen : In größeren Orten gibt’s Supermärkte (AB, Lidl), auf dem Land eher kleine Kioske. Die Basics bekommst du aber überall.
Beste Reisezeit für einen Roadtrip auf den Peloponnes
In den Wintermonaten kann man die Orangenernte bewundern
Frühjahr: Grünes Hinterland, kaum Touris
Herbst: Warmes Meer, Erntezeit, entspannte Atmosphäre
Sommer: Eher vermeiden (heiss, viele Griech:innen im Urlaub)
Fazit: Warum der Peloponnes ideal füs Camping ist
Wenn wir an unseren Roadtrip zurückdenken, dann war es genau diese Mischung, die den Peloponnes so besonders gemacht hat:
Natur pur – vom wilden Felsmassiv in Mani bis zu einsamen Buchten an der Ostküste.
Kultur zum Anfassen – antike Stätten, byzantinische Gassen, venezianische Hafenstädte.
Wenig Trubel – besonders im Frühling und Herbst hast du viele Orte fast für dich allein.
Was als Nächstes?
Noch unsicher, wie du hinkommst? So funktioniert die Anreise mit der Fähre von Italien nach Griechenland →