Bei Überfahrten mit der Fähre müssen Gasflaschen aus Sicherheitsgründen zugedreht werden. So ist die Vorschrift bei vielen Fährgesellschaften.
Wer jetzt einen gasbetriebenen Kühlschrank in seinem Camper hat, steht vor der Frage: Was macht man mit dem Kühlschrank auf der Fähre, wenn das Gas abgestellt werden muss? Wie bleibt das Zeug kühl?
In unserem Wohnmobil ist ein Kompressorkühlschrank verbaut – der läuft nicht über Gas sondern über 12V oder Landstrom. Aber wir wissen: Viele unserer Blog-Leser haben einen Absorber-Kühlschrank mit Gasbetrieb.
Deshalb haben wir uns in der Community umgehört und die besten Tipps gesammelt, wie euer Absorber Kühlschrank auch ohne Gasbetrieb während der Fährfahrt kühl bleibt!
Affiliate Hinweis: Die mit *-gekennzeichneten Links sind Affiliate Links. Kaufst du über den Link, erhalten wir eine kleine Provision. Der Preis bleibt für dich gleich.
Darf der Gas-Kühlschrank auf der Fähre laufen?
Wer mit dem Wohnmobil eine Fähre nutzt, steht vor der Frage: Kann der Gas-Kühlschrank während der Überfahrt eingeschaltet bleiben? Die Antwort lautet in den meisten Fällen nein.
Fast alle Fährgesellschaften verlangen aus Sicherheitsgründen, dass:
- Gasflaschen während der Überfahrt zugedreht und gesichert werden
- Gasbetriebene Geräte wie der Kühlschrank ausgeschaltet sind
💡 Hinweis: Manche Reedereien versiegeln das Gasventil mit einem Sicherheitssiegel.
Informiere dich vorab über die Bestimmungen der Reederei.
Wie kühlt der Kühlschrank ohne Gas auf der Fähre?
Aus den Erfahrungen vieler Wohnmobil-Reisender gibt es verschiedene Lösungen, um die Kühlung während der Überfahrt aufrechtzuerhalten.
1. Kühlschrank vorher ordentlich runterkühlen
Stelle den Kühlschrank mindestens 24 Stunden vor der Überfahrt auf die höchste Stufe, damit alles gut heruntergekühlt ist und der Kühlschrank einen richtigen Kältevorrat hat.
- Alles vor der Fahrt schon gut vorkühlen, dann muss der Kühlschrank nicht so stark arbeiten.
- Verzichte auf tiefgefrorene Lebensmittel und Lebensmittel, die nicht warm werden sollten, wie Fisch.
- Falls es draußen sehr warm ist, am besten schon zwei Tage vorher mit dem starken Kühlen anfangen
Unser Wohnmobil auf der Fähre – Gas darf man hier aus Sicherheitsgründen nicht benutzen
2. Kühlakkus oder gefrorene Wasserflaschen nutzen
Ein super einfacher Trick ist es, vor der Fahrt Wasserflaschen einzufrieren und für die Überfahrt in den Kühlschrank zu legen. Das machen wir tatsächlich auch bei unserem Kompressorkühschlrank so, bevor wir auf die Fähre fahren. Denn auf manchen Fähren gibt es keinen Landstromanschluss und mit den eiskalten Flaschen wird der Kühlschrank sehr gut passiv gekühlt. So sparen wir Strom.
Da unser Kühlschrank recht klein ist, passen große 1,5 L Flaschen leider nicht gut hinein. Wir nutzen deshalb kleinere Wasserflaschen oder Kühlpacks*. Alternativ haben wir auch schon Tupperdosen eingefroren – die haben wir ohnehin immer im Camper.
Wir verteilen die gefrorenen Flaschen oder Kühlakkus zwischen den Lebensmitteln, sodass alles gleichmäßig kalt bleibt. Nach der Überfahrt haben wir dann kaltes Trinkwasser – ein angenehmer Nebeneffekt.
Tipp: Wir nutzen die „Wasserflaschenmethode“ nicht nur für Fährfahrten, sondern auch, wenn wir mit dem Wohnmobil in den Urlaub starten. So unterstützen wir unseren Kühlschrank beim Herunterkühlen. Achte nur darauf, die Flaschen nicht komplett voll zu machen, da sich das Wasser in den Flaschen ausdehnt.
Gefrorene Wasserflaschen haben zwei Vorteile: Sie kühlen bei der Überfahrt und danach hat man kühles Trinkwasser
3. 12V-Betrieb (aber mit Vorsicht!)
Manche Kühlschränke haben einen 12V-Modus, der über die Fahrzeugbatterie läuft. Klingt erstmal super – aber Vorsicht:
- Bei den meisten Absorber-Kühlschränken läuft 12V nur, wenn der Motor an ist
- Der Stromverbrauch ist hoch – eine normale Batterie hält das meist nicht lange durch
- Wer eine starke Aufbaubatterie (z. B. LiFePO4 mit 100 Ah oder mehr) hat, kann testen, ob das reicht
Falls der Kühlschrank auf 12V läuft und die Batterie stark genug ist, kann das klappen – aber bei längeren Überfahrten wird’s eventuell trotzdem eng.
4. Kühlschrank nicht unnötig öffnen!
Hört sich banal an, aber hilft viel: Die Kühlschranktür während der Überfahrt möglichst selten öffnen.
Mittlerweile ist es bei vielen Fähren, selbst bei „Camping-on-Board“-Angeboten nach Griechenland, sowieso nicht mehr erlaubt, während der Überfahrt ins Fahrzeug zu gehen. Falls du dennoch Zugang zu deinem Wohnmobil hast, öffne den Kühlschrank nur dann, wenn es unbedingt nötig ist.
5. Stromanschluss auf der Fähre? Einfach mal nachfragen!
Wer einen Absorberkühlschrank im Wohnmobil hat, kann prüfen, ob die Fähre Stromanschlüsse anbietet. Einige Fähren – zum Beispiel nach Schweden – haben spezielle Landstrom-Anschlüsse für Wohnmobile.
Damit du gut vorbereitet bist, kläre am besten vorher folgende Fragen:
- Gibt es Stromanschlüsse für Fahrzeuge an Bord?
- Hast du ausreichend lange Kabel dabei, um den Anschluss problemlos zu erreichen?
- Muss ein Stellplatz mit Stromanschluss im Voraus reserviert werden?
Falls sich diese Option nicht vorab buchen lässt, empfehlen wir, direkt beim Personal vor Ort nachzufragen. Alternativ kannst du dich auch im Vorfeld bei der Hotline der Fährgesellschaft informieren.
Und was ist mit einer zusätzlichen Kühlbox?
Falls du während der Fahrt Kühlprodukte brauchst, dann ist eine mobile Kühlbox mit Kühlakkus oder gefrorenen Wasserflaschen eine gute Lösung. Die kannst du einfach aus deinem Camper mit in die Kabine auf der Fähre mitnehmen.
Das könnte beispielsweise für Hundebesitzer, die ihr Tier barfen, wichtig sein.
Wir haben wir auf der Messe „Abenteuer & Allrad“ eine interessante Lösung von QOOL* gesehen. Bei dieser Kühlbox war das Eis noch nach mehreren Messetagen gefroren. Laut Hersteller sollen die Boxen sogar 10 Tage ohne Strom kühl bleiben.
Dennoch würden wir grundsätzlich raten, empfindliche Lebensmittel schon vor der Fahrt zu verbrauchen oder erst nach der Ankunft einzukaufen.
Sicherheit geht vor: Warum Gas auf der Fähre verboten ist
Auf allen Fähren, mit denen wir bisher unterwegs waren, gelten eindeutige Regeln im Umgang mit Gas:
- Alle Gasventile müssen während der gesamten Überfahrt zugedreht sein.
- Das Gasfach muss deutlich sichtbar mit einem entsprechenden Aufkleber gekennzeichnet werden.
- Einige Reedereien überprüfen das sogar vor der Abfahrt.
- Der Kühlschrank darf während der Überfahrt nicht mit Gas betrieben werden.
Falls du dir unsicher bist, empfehlen wir dir, vorab direkt bei der Fährgesellschaft nachzufragen. So vermeidest du unangenehme Überraschungen beim Check-in im Hafen.
Fazit: Kalter Kühlschrank auf der Fähre ohne Gas
Gasbetrieb ist während der Fährüberfahrt keine Option – das stellt Camper mit gasbetriebenen Kühlschränken vor eine Herausforderung.
Es gibt aber einige gute Möglichkeiten, mit denen du deine Lebensmittel im Kühlschrank auch ohne Gasbetrieb während der Überfahrt kühl halten kannst:
✅ Kühlschrank mindestens 24 Stunden vor der Überfahrt auf höchster Stufe vorkühlen
✅ Gefrorene Wasserflaschen oder Kühlakkus in den Kühlschrank legen
✅ Falls möglich, den Kühlschrank auf 12V laufen lassen (Achtung – hoher Stromverbrauch!)
✅ Kühlschranktür während der Überfahrt so selten wie möglich öffnen
✅ Wenn vorhanden, einen Stromanschluss an Bord nutzen
✅ Bei Bedarf eine mobile Kühlbox nutzen und mit in die Kabine nehmen
⛴️ Was braucht man auf der Fähre?
Weißt du schon, was du für die Fähre einpacken solltest?
→ Wirf einen Blick in unsere Packliste!
Diese Artikel könnten dich auch interessieren: